D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

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Lhankor Mhy
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D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Lhankor Mhy »

D&D 4th Edition kommt Ende Mai diesen Jahres. Und die 4E wird KEINE OGL, KEINE D20-Lizenz und KEIN SRD mehr haben, welches die Produktion von Drittherstellerseite einfacher gemacht hat. - Die D20-Lizenz läuft aus.

Nachdem D&D 3.5 und alles, was sich irgendwie D20 nennt, also in knapp drei Monaten genauso Geschichte sein werden, wie das D&D Basic Set von 1979, mit welchem ich mit D&D angefangen habe, möchte ich hier mal für alle, die sich nicht in den US-D&D-Foren und/oder den deutschen D&D-Seiten regelmäßig informieren ein paar Links anbieten mit Informationen, was denn ALLES bei D&D 4E, der vierten, schwerwiegenden Komplettänderung des D&D-Regelsystems anders sein wird.

Zur Einstimmung ein Blog-Artikel auf "Ain't it cool News" von einem dortigen Schreiber, der inzwischen seit Oktober letzten Jahres an wöchentlichen D&D 4E Testspielrunden teilgenommen hat. Hier bekommt man Einblick "wie man sich bei 4E so fühlt". (Besonders interessant fand ich, daß besagter Artikelschreiber seinen gesamten 3.5er Regelkram sofort verkauft hat - wie cool muß 4E für ihn wohl sein, daß er so etwas macht?)

Dann eine offizielle WotC-Zusammenfassung der wesentlichen, neuen und ANDERSARTIGEN Regelungen, die 4E zu einem andersartigen Spiel machen als es 3.0 und 3.5 gewesen sind (und VÖLLIG anders als AD&D oder das klassische D&D der Basic, Expert, etc. Sets). Den D&D 4E Quick Rules Primer gibt es auch ohne bei der so prominent plazierten digitalen Initiative für D&D angemeldet und eingeloggt zu sein.

Für den Artikel "Marking Marked and other 4E-isms" muß man jedoch bei D&D Insider angemeldet sein. - Aber es lohnt sich! Allein dieser Artikel, der zeigt, wie man die vielen neuen Zustände, Markierungen, und Resourcen, die es im neuen D&D zu verwalten geben wird, auf der Battlemap bei den Figuren markieren kann, gibt einem einen guten Einblick, wie Kampfszenen im aktuellen D&D aussehen werden. (Und wer schon einmal bei mir Savage Worlds gespielt hat und weiß, daß ich dort Zustände mit Glassteinen und Aufsteckern auf die Faltfiguren markieren lasse, dem wird das vertraut vorkommen. Solche 4E-Zustände wie "marked" oder "bloodied" usw. kann man bei Kämpfen mit mehr als einer Handvoll Figuren nicht mehr richtig im Auge behalten, wenn man sie nicht DIREKT AUF DER SPIELFLÄCHE markieren kann. - Da 4E aktuell ein wenig wie Savage Worlds mit mehr Details und mehr Komplexität wirkt, werde ich sicher zumindest ein paar 4E-Runden, die einer der D&D-Experten im Verein anbieten wird, mitspielen wollen. Es wirkt jedenfalls wie eine coole und ANFASSBARE Spielerfahrung.)

Hier ist die SEHR ausführliche und daher sehr umfangreiche Inoffizielle D&D 4th Edition Info-Seite auf enworld.org, DER D&D- und D20-Seite, die eh jeder D&D-Spielleiter (und die meisten Spieler) wohl kennen werden.

Hier ist das ENWorld-Forum zur 4E, wo so hochinteressante Punkte diskutiert werden, wie z.B. daß die neuen, sehr schnellen Heilungsregeln auch eine Abenteurergruppe ohne Kleriker ermöglichen könnten, oder warum die Rogues nicht mehr den alten AD&D-Dieben, sondern eher den WoW-Damage-Dealern entsprechen, usw.

Für diejenigen, die nicht die vollständigeren und aktuellsten Informationen auf Englisch lesen möchten, ist ja die deutsche D&D-Seite, http://www.dnd-gate.de, DER Anlaufpunkt schlechthin. Dort hat man auch ein 4E-Unterforumeingerichtet, welches ich für SEHR empfehlenswert halte, wenn man wissen will, wie "die Welt" nach Ende Mai diesen Jahres D&D spielen wird.


Es wäre doch nett, wenn wir uns im Verein ein wenig über die Zukunft von D&D, welche ja in 3 Monaten das D&D der GEGENWART sein wird, austauschen könnten.

Ich habe ja aus Gründen, die direkt im 3.0/3.5-Regelwerk liegen mit D&D aufgehört und spiele meine Unmengen an D20-Szenarien, ob Conan, ob Forgotten Realms, ob Greyhawk, usw. nur noch mit Savage Worlds, weil es gerade für den Spielleiter einfacher und schneller geht und ich nicht mehr die Zeit habe, die ich in D&D-Szenarienvorbereitungen für gleichumfangreiche Szenarien stecken müßte.

Die D&D 4E seht nach einem Schritt zur DEUTLICHEN Vereinfachung aus, der mich aktuell SEHR interessiert. Auch die unterschiedlichen Zustände und deren Markierung bei den Figuren auf der Battlemap sind mir ja in einfacherer Form von Savage Worlds nicht nur wohlvertraut, sondern einfach in der Spielpraxis BEWÄHRT (bei WotC-Artikeln spricht man hier ja von "Table Management", womit der "Betrieb" des Spieltisches, also Figuren, Marker, Bögen, Tabellen, Notizen, usw. gemeint ist). Hier geht m.E. die 4E in eine richtige Richtung.

Andererseits definiert die 4E eine Abenteuerergruppe entlang der WoW-Gruppen-Rollen: Tank, Damage Dealer, Healer, usw. - Somit wirken die bislang zu lesenden Aufschriebe für Klassen wie den Rogue sehr SCHMALSPURIG auf genau eine (nämlich die in WoW bewährte) Gruppenstruktur ausgelegt. - Ob das etwas ist, was mich so begeistern kann, daß ich, wie damals bei AD&D, Kampagnen von über 10 Jahren Laufzeit damit spielen möchte, kann ich mir nicht vorstellen. Da wirkt die 4E zu sehr auf die Zielgruppe der MMORPG-Spieler ausgerichtet. (Dazu paßt, daß viele Eigenschaften von Charaktere nun nach "Encountern" als abstraktem Zeitraum aktiviert bzw. verbraucht werden. - Die in der Spielwelt "real" verstreichende Zeit interessiert für solche "Powers" nicht mehr. Dadurch geht mir persönlich die Plausibilität der Spielwelt etwas flöten. - Auch das will ausprobiert und dann erst wirklich bewertet sein.)

Wir, die wir alle ja noch nicht 4E in Aktion erlebt haben, können nur aufgrund der "Papierform" der veröffentlichten Inhalte wie Charakterklassen, Monster, Virtuellem Spieltisch, Online-Charakterverwaltungswerkzeug mit freischaltbaren Regelbuchinhalten, usw. MUTMASSEN, wie sich die 4E letztlich darstellen wird.

Trotzdem hätte ich gerne von Euch, den D&D-Enthusiasten im Verein, mal Eure Meinungen (am besten nach Lektüre der obigen Links oder anderer Informationsquellen zur 4E) erfahren.

Was meint ihr zur Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt? Was meint ihr zur D&D 4E?
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Tranton
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Re: D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Tranton »

Danke Frank, für die Zusammenstellung.

Meine Meinun vor der Lektüre kann man in 4 Buchstabn zusammenfassen:
Argh
Ich hatte mir ein paar Trailer zu der GenCon angesehen und bei jedem fantastisch neuen Feature habe ich mir gedacht, wer braucht denn so etwas.

Nach der Lektüre: mal schauen...
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Lhankor Mhy
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Re: D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Lhankor Mhy »

Die 4E erweckt gemischte Gefühle in mir. Sie hat ein paar gute Punkte (die auch als Verbesserungen gegenüber der 3.5er notwendig waren), aber der Grundansatz sieht mir aktuell ziemlich danach aus, daß man ein WoW-Rollenspiel daraus machen will. Also ziemlich schmalspurige Charakterausrichtung auf die rein funktionale Rolle eines Charakters in der "Kampftruppe", und weniger regeltechnische Unterstützungen für Rollenspielaktionen abseits des Kampfes.

Damit würde die 4E zum ersten Mal genau das darstellen, was die ahnungslosen D&D-Verreißer hierzulande D&D immer vorwerfen. - Das fände ich schade.

Aber drei Monate sind ja nicht mehr lange hin. Und dann sieht man weiter.
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Tranton
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Re: D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Tranton »

Also.. D&D wird einfacher.
So viel steht fest. Man kann das mögen oder nicht.
Manchmal ist das ganz schön (z.B. wenn ein Schurke versucht zu schleichen es keine "opposed rolls" mehr gibt, sondern einen festgelegten Schwierigkeitsgrad für den Wächter gibt, den man mit einem Bonus + 1W20 erreichen muss)

Meistens bleibt dabei auch zuviel auf der Strecke (z.B. wurden Heiltränke/stecken... entfernt. Man bekommt eine fixe Anzahl von Trefferpunkten, die man an einem Tag regeneriert).
Vergiftungen, Verzauberungen, Krankheit und andere Effekte enden meistens am Ende eines Kampfes.
Nach 6h Rast ist der Charakter wieder bei vollen Trefferpunkten.

Also D&D wird mehr kampflastig.
Ich würde sogar soweit gehen, dass es ein etwas komplexeres Descent geworden ist.
Ich neige dazu, es als Tabletop Spiel anstatt als Rollenspiel zu bezeichnen.
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Lhankor Mhy
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Re: D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Lhankor Mhy »

Hier etwas zu 4E-Entwurfszielen:


Und hier etwas zu den "Rollen" (nach dem eher kampfgruppen-funktionalen Rollenbegriff) im neuen D&D (nach einem kurzen Einstieg zum Eberron-Hardcover-Roman kommt dieses Video im Hauptteil auf diesen neuen Rollenbegriff zu sprechen):


Ich fand beide recht erhellend.
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Lhankor Mhy
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Re: D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Lhankor Mhy »

Tranton hat geschrieben:Also.. D&D wird einfacher.
Das ist ziemlich sicher NICHT der Fall. - Wenn man sich die Testspielrundenaufschriebe und Kommentare anschaut, so liegt die Komplexität an ANDERER Stelle, ist aber unterm Strich kaum geringer geworden (zumindest aus Spielersicht und beim Durchspielen von Kampfrunden - Kämpfe dauern immer noch ähnlich lange wie bei 3.5).
Tranton hat geschrieben: Meistens bleibt dabei auch zuviel auf der Strecke (z.B. wurden Heiltränke/stecken... entfernt. Man bekommt eine fixe Anzahl von Trefferpunkten, die man an einem Tag regeneriert).
Die Heilung läuft nun DEUTLICH ANDERS. Daher braucht man auch solche "Krücken" aus den alten D&D-Regelfassungen nicht mehr. - Heilung, Sterben, Tod eines Charakters sind so anders geregelt, daß die Vergleichbarkeit nicht voll gegeben ist (auch wenn es immer noch Hitpoints als Basisresource der "Lebenskraft" eines Charakters geben wird).
Tranton hat geschrieben: Vergiftungen, Verzauberungen, Krankheit und andere Effekte enden meistens am Ende eines Kampfes.
Nach 6h Rast ist der Charakter wieder bei vollen Trefferpunkten.
Das ist ja auch ABSICHT. - Ähnlich wie bei MMORPGs will man seinen Charakter vor den nächsten harten Kampfszenen wieder aufgepowert haben und voll leistungsfähig. Um das (siehe Entwurfsziele-Video oben) zu erreichen ist dieses häufige und schnelle Regenerieren der Handlungsfähigkeit eine mögliche Lösung.
Tranton hat geschrieben: Also D&D wird mehr kampflastig.
So sieht es aus. - Die Charakter-"Rollen" (siehe Rollen-Video oben) sind entlang der sattsam aus WoW-Begrifflichkeiten bekannten rein auf die Funktion in der Kampfgruppe eines MMORPGs bezogenen Aufgaben einzelner Charaktere ausgerichtet. So gibt es den aggressiven Tank, den defensiven Tank, den Damage-Dealer, den Healer, usw. - Und es gibt analoge Eigenschaften wie das Taunt/De-Taunt(De-Aggro) in den MMORPGs.

Man wird das Definierende und das BEKANNTE aus den MMORPGs so am Spieltisch und mit etwas freierer Szenario- und Charaktergestaltung als im Computerspiel nachspielen können.

Ein Mittelding aus WoW-Brettspiel und einem Miniaturen-Skirmish(Kleingruppen!)-Tabletop.
Tranton hat geschrieben: Ich neige dazu, es als Tabletop Spiel anstatt als Rollenspiel zu bezeichnen.
Es hat Tabletop-Elemente. So werden Distanzen nun IMMER in "Feldern" angegeben und keine spielweltinternen Distanzangaben wie "Fuß" mehr verwandt. (Wer das ja ganz offen zugegeben vom Tabletop her kommende Savage Worlds kennt, der ist an so etwas (insbesondere an die VORTEILE, wenn man mit Miniaturen spielt) gewohnt.)
Spieleffekte werden auf die Battlemap bezogen angegeben.
Man SOLL (eigentlich "MUSS") mit Miniaturen spielen (Hasbro möchte mehr buntes Plastik verkaufen.).

Aber es hat auch jede Menge "Brettspieliges", was in einem Tabletop so nicht zu finden ist.

Es ist eben einerseits ein Adressieren der vielen, vielen WoW-Spieler (und anderer MMORPG-Spieler). Und andererseits ein "back to the roots" von D&D bzw. dem URALTEN "Chainmail" (dem direkten Vorgänger von D&D): diese alten D&D-Versionen kamen DIREKT aus dem Tabletop. Alle Distanzen waren tabletop-ausgerichtet. Alle Effektangaben auf das Spiel mit Miniaturen bezogen. - Das war D&D damals, in ferner Vergangenheit. Und das ist es heute einfach bloß WIEDER geworden. - Aber das Tabletop war auch in AD&D 1st Ed. und 2nd Ed. und in D&D 3.0 und 3.5 NIE WEG!

Wirklich NEU ist, daß die Kämpfe mehr cinematische Elemente bekommen (wie bei Savage Worlds, welches ja als cinematisches, pulpiges Rollenspiel KONZIPIERT ist). - Dieses Mehr an Cinematik bedeutet auch, daß es nun mit den "Minions" so etwas wie Mooks, Extras, Einfachmonster zum schnellen Wegschlagen gibt. Diese führen zu Szenen, wo mit jedem Schlag ein oder mehrere Gegner einfach sterben (nur der Treffer ist interessant, Schaden wird nicht mehr gewürfelt). Das sind sogar noch "zerbrechlichere" Gegner(-Horden) als die Extras in Savage Worlds.

Die Kämpfe erlauben somit mehr Xena und Hercules und weniger Conan (nach den Originalgeschichten von Robert E. Howard). - D&D wird weniger hart und gefährlich, sondern eher mehr nach maximaler Kampfgruppen-Effektivität ausgerichtet und mit Style over Substance abgeschmeckt.

Das betrifft ganz massiv auch die Spielleiter. Sie werden weitaus stärker in eine eingeschränkte Rolle des "Gegner nach Maß"-Lieferanten gesteckt. Dafür wird es leichter angemessen "wertige" Gegner zu finden und aufzuschreiben. Die Gegner MÜSSEN jedoch die auf Kampfgruppen-Vorgehensweise optimierten SC-Gruppen SPIEGELN: 20 Orks würden vom Crowd Controller (Zauberer mit Flächenwirkungszaubern) einfach weggepustet werden. Daher braucht man eine gewisse Menge Massengegner (Normalo-Orks) und mindestens ebenfalls einen Crowd Controller (Hexer) und einen oder mehrere Tanks (Ork-Häuptling und "Ehrengarde"), sowie Damage Dealer (Ork-Assassine, Ork-Warlock) und einen Heiler (Schamane). - D&D 4E ist mehr auf Kleingruppe gegen Kleingruppe im "fairen" Kampf ausgelegt. Einzelmonster (Solo genannt) muß man SEHR vorsichtig plazieren, weil die SCs am Anfang eines Spielwelttages noch alle ihre täglich nutzbaren Eigenschaften haben, am Ende des Tages aber vielleicht die entscheidenden Eigenschaften schon alle einmal "getagged" haben, so daß die Gruppe am Morgen einen harten Gegner locker niedermachen wird, während sie am Abend von einem Gegner mit denselben Spielwerten böse abgeledert wird.

Das Geschäft für den Spielleiter bleibt unterm Strich - so mein Eindruck - GLEICH KOMPLEX, nur liegt die Komplexität nun auf anderen Bereichen.

Wie man es dreht und wendet: D&D ist SYNONYM für Rollenspiel in der ganzen Welt (nur die schnarchnasigen Deutschen sehen da eher DSA und wollen D&D nicht kennen).

Damit WIRD die 4E auf jeden Fall auch ANDERE Rollenspiele, weitere Rollenspiel-Unterstützungsprodukte, und den NEUENTWURF anderer Rollenspiele beeinflussen. - Der Einfluß von D&D auf DAS GESAMTE HOBBY ist tatsächlich so groß.

Jede derart starke, derart grundlegende Änderung der Zielgruppenausrichtung (hin zu den WoW-Spielern) wird sich im GESAMTEN Hobby bemerkbar machen (und - obwohl noch kein Stück 4E wirklich veröffentlicht ist - tut es das jetzt schon!).

Man kann es mögen oder auch nicht - es wird auf jeden Fall KOMMEN und BLEIBEN!
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Tranton
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Re: D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Tranton »

Lhankor Mhy hat geschrieben:
Tranton hat geschrieben:Also.. D&D wird einfacher.
Das ist ziemlich sicher NICHT der Fall. - Wenn man sich die Testspielrundenaufschriebe und Kommentare anschaut, so liegt die Komplexität an ANDERER Stelle, ist aber unterm Strich kaum geringer geworden (zumindest aus Spielersicht und beim Durchspielen von Kampfrunden - Kämpfe dauern immer noch ähnlich lange wie bei 3.5).
Das glaube ich erst, wenn ich es gesehen habe.
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Lhankor Mhy
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Re: D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Lhankor Mhy »

Und das wirst Du.


Ich wage mich mal an eine Prophezeihung:

DIE MEISTEN derer, die von den Ankündigungen der massiven Änderungen in der 4E nun etwas erschüttert sind, werden die 4E kaufen, sie spielen und SIE LIEBEN!

So war es mit der 3E bzw. 3.5E auch.

Wie haben die "good ol' boys" der AD&D-Fans GETOBT, als klar wurde, daß ALLES ANDERS wurde gegenüber AD&D 2nd Ed.!
Und dann haben sie die 3E gekauft, gespielt, und heute spielen nur noch Sonderlinge und Unverbesserliche und Nostalgiker die uralten D&D-Ausgaben. (Nicht, daß das was Schlimmes wäre - im GEGENTEIL! Gerade im Dragonsfoot-Forum, was ja DIE Anlaufstelle für AD&D-Fans schlechthin ist, findet man hochinteressante Diskussionen, die nicht nur den Alt-Fans, sondern auch den Neulingen, die z.B. Settings, welche in der 3E stiefmütterlich behandelt wurden, erst jetzt kennenlernen.)

Die 4E wird auf alle Fälle - so mein Eindruck - für neue SPIELLEITER eine deutliche Einstiegserleichterung gegenüber der 3E sein. - Und das bringt MEHR Leute ins Rollenspiel.

Und mehr Leute im Rollenspiel (auch wenn es solch eine WoW-Brettspiel-Tabletop-Melange ist, wonach die 4E aktuell aussieht) kann doch NUR GUT für das Hobby insgesamt sein. - Mehr Rollenspieler werden dann auch ANDERE Rollenspiele für sich entdecken können und somit auch anderen Verlagen mehr Umsatz bescheren. (Z.B. rekrutierte sich in den ersten Jahren nach Erscheinen von Savage Worlds ein guter Teil der Savage Worlds Spieler aus den Reihen entnervter und enttäuschter D&D 3E Spieler. - Inzwischen ist das anders, weil Savage Worlds inzwischen deutlich weiter verbreitet ist und gezeigt hat, daß es mehr kann als nur "old school"-artiges Rollenspiel für D20-Ablehner zu bieten. Zudem: ICH kaufe, seit ich Savage Worlds spiele, MEHR D20-Rollenspielprodukte als zuvor. Und zwar um sie mit Savage Worlds zu spielen. - Mal sehen, ob das bei den 4E-Produkten auch der Fall sein wird.)

Gerade in Deutschland, wo Brettspiele ein starker Sektor im Spielehobby sind, ist es vielleicht möglich mittels eines "brettspieligen" D&D 4E auch klassische Brettspieler zum Pen&Paper-Rollenspiel zu holen. - Die Chancen dafür stehen gut, wie Zeit der Helden, Descent u.a. "rollenspielige" Brettspiele zeigen.

Mehr Rollenspieler, die sich noch gemeinsam in einem Raum an einem Tisch zusammensetzen, um miteinander zu spielen, hält unser Pen&Paper-Rollenspiel-Hobby am Leben - auch in Zeiten der ubiquitären und allzeit verfügbaren MMORPGs.

*Jedi-Handgeste mach* "Ihr werdet D&D 4E lieben."
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Lhankor Mhy
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Re: D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Lhankor Mhy »

Nun ist die D&D 4E offiziell seit einer Woche draußen, inoffiziell hatten auch hierzulande die D&D-Fans die drei Grundregelbücher (Spielerhandbuch, Spielleiterhandbuch und Monsterhandbuch) schon ein wenig länger im Zugriff.

Zudem ist mit "Keep on the Shadowfell" eine erste Kurz-Kampagne (inklusive D&D 4E Light-Regeln) schon länger verfügbar.

Wann bietet denn mal einer der D&D-Fans im Verein ein paar Runden D&D 4E an?
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Haplo
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Re: D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Haplo »

also ich werde mich davon fernhalten. ich bin mit Eberron soweit zufrieden dass ich nicht zum vierten Mal neue D&D Regeln brauche
und wenn wir das ganze mit Vakuum fluten?
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Lhankor Mhy
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Re: D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Lhankor Mhy »

Haplo hat geschrieben:also ich werde mich davon fernhalten. ich bin mit Eberron soweit zufrieden dass ich nicht zum vierten Mal neue D&D Regeln brauche
Gerade Eberron wird ja, wenn man den Ankündigungen für neue Produkte von WotC Glauben schenkt, durch die 4E besonders gut umgesetzt werden.

Und neues D&D-Material, neue Abenteuer im Dungeon, neue Artikel im Dragon (beide im Rahmen der "Digital Initiative" von WotC nur noch als elektronische Produkte verfügbar) wird es nur noch für die 4E geben.

Hast Du Dir denn schon einmal das Pathfinder-Rollenspiel angeschaut, welches ja Paizos Ansatz ist eine 3E-nähere D&D-Regel-Aktualisierung umzusetzen? Da schwärmen sehr viele D&D-Fans nur so davon.
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Haplo
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Re: D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Haplo »

Ich hab inzwischen bis auf zwei Artikel alles von Eberron für 3.5, und das ist ne Menge Geld. Nur weil ein neues Regelsystem rauskommt steig ich da nicht um, und das Material das es bis jetzt gibt reicht für lange Zeit
und wenn wir das ganze mit Vakuum fluten?
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Re: D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Dennis »

Ich hab mich bisher noch nicht großartig mit der 4. Edition beschäftigt. Habe nur mal kurz ins Regelwerk des neuen Star Wars reingeschaut, das ebenfalls auf der 4. Edition basiert. ich weiß nicht ob mir die Änderungen wirklich gefallen. Soll ja alles noch einfacher uns noch toller sein. Aber der Hauptgrund für mich ist der gleiche wie von Flip: Ich hab in den letzten 2 Jahren unmengen an Geld für die 3.5 Edition ausgegeben. Ich hab so ziemlich alles an Core-Regelbüchern, und für die Forgotten Realms fehlen mir noch 3 Bücher, dann hab ich da auch alles. Ich hab echt keinen Bock schon wieder Geld auszugeben. So dick hab ichs nicht, und zudem finde ich die 3.5 echt cool und es macht unheimlich Spass. Nur weil wieder was Neues kommt, muss ich das ja nicht direkt wieder kaufen. Mir ist der Sprung von AD&D 2nd Edition zu D&D 3 schon schwer gefallen. Jetzt noch nen Wechsel, weil gemeint wird, es muss mal wieder Kohle verdient werden muss echt net sein.

So viel dann mal meine Meinung zu dem Ganzen.

LG,

vom mit dicken Augenringen versehenen Dennis :lol:
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Flocki
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Re: D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Flocki »

Im aktuellen Roleplaying Tips #407 gibt es einen Spielbericht zur neuen Edition. In aller Kürze:

- Zauber und sonstige besondere Fähigkeiten können in bestimmten Intervallen (einmal pro Tag/Stunde/Kampf/Runde) eingesetzt werden.
- Fertigkeiten wurden auf 18 generische Fertigkeiten vereinfacht.
- Es wird nun immer mit einem W20 gegen einen Zielwert geworfen.
- Charaktererstellung ist schneller geworden.
- Kampf bietet mehr Möglichkeiten, verlangt aber auch mehr Buchhaltung.
- Ohne Battlemap gehts nicht mehr.

CU
FLo
Realität ist da, wo der Pizzaman herkommt.
- T-Shirt Aufschrift
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Tranton
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Re: D&D 4E - Die Zukunft des ältesten Rollenspiels der Welt

Beitrag von Tranton »

Ich habe mir die deutsche Version des Spielerhandbuches zugelegt.
Um das ganze dann zu testen, werde ich auch eine Testrunde im Verein anbieten, so dass wir uns mal eine Meinung aus erster hand bildne können.
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