Ich kenne das Problem. Solangsam liege ich mit meinen Schätzungen aber recht genau, und kann manche Abenteuer sogar auf die Minute genau beenden (z.B. auf der Zeltcon meine UA-Runde).HiddenShadow hat geschrieben:Das Problem habe ich auch immer. Finde es ist immer sehr schwer abzuschätzen wie lange das ganze dauert.
[...]
Vielleicht haben ja die Schraders ne Idee wie man soas gut einschätzen kann. Ist blöd wenn aus nem angedachten One-Shot dann doch zwei Abende werden.
Mein Geheimrezept funktioniert wie folgt, ist aber vielleicht nicht für jeden nützlich:
Direkt nach dem Lesen eines Szenarios habe ich eine bestimmte Vorstellung, wie lange es dauert. Dann gibt es einen Unschärfe-Faktor, der beinhaltet, wie lange ich dieses Schätzungsverfahren schon anwende. Und zuletzt verdopple ich das Produkt der drei Faktoren. Als Formel sieht das so aus:
Erste Schätzung der Spieldauer (nahe am Idealfall) * Unschärfe-Faktor (variiert je Erfahrung mit der Formel und der Einschätzung der Spieldauer) * 2 = Tatsächliche Spieldauer
Beispiel: 4h * 1 * 2 = 8h Spieldauer
Da man aber mit der Zeit den Idealfall immer besser einschätzen kann, und dort bereits Unwägsamkeiten mit einfließen lässt, ändert sich die Rechnung dann z.B. wie folgt:
Beispiel: 6h * 0,67 * 2 = 8h
Um diesen persönlichen Unschärfe-Faktor zu bestimmen, schaut ihr euch einfach mal rückblickend eure bisherigen Schätzungen an, und vergleicht sie mit den tatsächlichen Spieldauern. Das macht ihr für so viele Abenteuer wie ihr geleitet habt, und habt einen sehr guten Startwert für eure nächste Schätzung.
Ergänzung: Weniger erfahrene Spielleiter beginnen am besten mit einem Unschärfe-Faktor von 1, also mit der einfachen Formel Spieldauer = geschätzte Spieldauer * 2
Alles klar?
Anderst herum kann man aber auch rechnen. Wenn man z.B. 4 ungefähr gleichlange Teile in einem Szenario hat, und man nach einer Stunde bemerkt, daß erst einer der Teile geschafft ist, darf man ganz nach Adam Riese schlußfolgern, daß der Rest noch wohl 3 Stunden dauert.