Sensationelle "Bewegte Bilder"!
- Lhankor Mhy
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Sensationelle "Bewegte Bilder"!
Hier ist Raum für Empfehlungen und Kritiken an Filmen und Fernsehserien im Deadlands-Themengebiet.
Was ist das Deadlands-Themengebiet?
Alles was hier hin paßt, Fremder. Western, Western-Horror (z.B. "High Plains Drifter" mit Clint Eastwood als einer der härtesten Western-Helden), Western-Sci-Fi (wie z.B. "Firefly" von Joss Whedon, dem Buffy/Angel-Macher), spirituelle Western ("Dead Man" mit Johnny Depp, beste Darstellung einer spirituellen und körperlichen Reise - einer meiner Lieblingswestern), sonstige Genres mit harten Leuten, die in einer harten Umgebung harte Sachen auf harte Art machen (z.B. Glücksspiel: "Cincinnatty Kid", "Bret Maverick"-Serie; East-meets-West: "Kung-Fu"-Western/Eastern-Serie, "Shanghai Noon" mit Jackie Chan, "Rivalen unter Roter Sonne" mit Charles Bronson als Gunslinger und Toshiro Mifune als Samurai; Nord-Süd-Bürgerkrieg: Dokumentar-Serien oder Spielfilme; ...).
Und was steht dann hier zu lesen?
Entweder Tips, was gerade oder demnächst in der Glotze oder im Kino kommt, oder kurze Film-/Serien-Rezis mit Empfehlungen (nicht für jede der ca. 2 Millionen Bonanza-Folgen eine eigene Rezi schreiben!).
Was ist das Deadlands-Themengebiet?
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- Lhankor Mhy
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Am Donnerstag 06.November kommt auf VOX um 20:15 Uhr der Western "Maverick" mit Mel Gibson aus dem Jahre 1994.
Das ist die Spielfilm-Fassung der Western-Serie "Bret Maverick", in der James Garner einen wirklich durchtriebenen Profi-Glücksspieler gegeben hat. Zitat aus dem Titel-Song der Serie: "Luck has not a thing to do with the way you play the game". So wie Bret Maverick Poker spielt, handelt es sich wirklich nicht mehr um ein Glücksspiel.
Ich habe den Film bislang auch noch nicht gesehen, kenne und mag die Serie aber. Ich werde mir den Film auf jeden Fall mal anschauen. Wenn er gut ist, so ist er insbesondere für einen gewissen Huckster zur Fortbildung geeignet. Wenn nicht, dann kann vielleicht Bret Maverick noch lernen, wie man ein superschnelles Reitpferd direkt unter den Augen der Besitzerin mitgehen läßt...
Tip: Falls man Donnerstag nicht um 20:15 Uhr fernsehen mag und auch keinen Videorecorder hat, so wird dieser Film am Freitag um 10:45 Uhr wiederholt - wer da keine Zeit hat, der hat Pech gehabt.
Das ist die Spielfilm-Fassung der Western-Serie "Bret Maverick", in der James Garner einen wirklich durchtriebenen Profi-Glücksspieler gegeben hat. Zitat aus dem Titel-Song der Serie: "Luck has not a thing to do with the way you play the game". So wie Bret Maverick Poker spielt, handelt es sich wirklich nicht mehr um ein Glücksspiel.
Ich habe den Film bislang auch noch nicht gesehen, kenne und mag die Serie aber. Ich werde mir den Film auf jeden Fall mal anschauen. Wenn er gut ist, so ist er insbesondere für einen gewissen Huckster zur Fortbildung geeignet. Wenn nicht, dann kann vielleicht Bret Maverick noch lernen, wie man ein superschnelles Reitpferd direkt unter den Augen der Besitzerin mitgehen läßt...
Tip: Falls man Donnerstag nicht um 20:15 Uhr fernsehen mag und auch keinen Videorecorder hat, so wird dieser Film am Freitag um 10:45 Uhr wiederholt - wer da keine Zeit hat, der hat Pech gehabt.
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Wen meinst du denn damit?Lhankor Mhy hat geschrieben:Wenn er gut ist, so ist er insbesondere für einen gewissen Huckster zur Fortbildung geeignet. Wenn nicht, dann kann vielleicht Bret Maverick noch lernen, wie man ein superschnelles Reitpferd direkt unter den Augen der Besitzerin mitgehen läßt...
Ich hab den Film vor 'ner haben Ewigkeit mal gesehen, muß aber zu meiner Schande gestehen, daß ich mich an so gut wie gar nichts mehr erinnere - außer daß Mavarick bei dem Turnier am Schluß 'nen Royal Flush in Pik hat... Aber ich glaube, er war gar nicht schlecht...
Shanghai Noon kam übrigens erst vor kurzem (Sonntag war's, glaub ich), war auch ganz nett...
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- Lhankor Mhy
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Zu dem Film Maverick (kam um eine Woche verschoben): Leider ein typisches Beispiel eines Films, den man nach einer vor zwanzig oder dreißig Jahren erfolgreichen Fernsehserie gedreht hat. Er hat weder den Humor noch die Durchtriebenheit des Hauptcharakters Brett Maverick rübergebracht. Dieser Film war zwar nicht langweilig, aber auch nicht gut. Bestenfalls eine Drei Minus bis Vier Plus dafür, weil die Story nie wirklich in Gang kam und es wirklich nur wie eine Aneinanderreihung bisweilen zwar unterhaltsamer, aber irgendwie verbindungsloser Szenen wirkte. Fazit: Schade, doch da es auch andere Serien-als-Spielfilm-Machwerke gibt, die sogar noch schlechter sind, landet Maverick tatsächlich noch gerade so im Mittelfeld.
Zum DVD Rerelase von Spiel mir das Lied vom Tod: eine Doppel-DVD mit massig Zusatzmaterial, optisch sehr ansprechend gestalteter Box und Booklet mit wirklich interessanten (und für mich neuen) Informationen zum Film. Als erster Eindruck (habe heute die DVDs erhalten) schon mal nicht schlecht. Sobald ich diesen Beitrag abgesendet habe, werde ich es mir vor der Glotze gemütlich machen und den Mann mit der Mundharmonika sein einziges Stück aufspielen lassen...
Zum DVD Rerelase von Spiel mir das Lied vom Tod: eine Doppel-DVD mit massig Zusatzmaterial, optisch sehr ansprechend gestalteter Box und Booklet mit wirklich interessanten (und für mich neuen) Informationen zum Film. Als erster Eindruck (habe heute die DVDs erhalten) schon mal nicht schlecht. Sobald ich diesen Beitrag abgesendet habe, werde ich es mir vor der Glotze gemütlich machen und den Mann mit der Mundharmonika sein einziges Stück aufspielen lassen...
- Lhankor Mhy
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Falls jemand von Euch den Film Dead Man von Jim Jarmusch mit Johnny Depp als "Dead Man" noch nicht kennen sollte:
In Ulm läuft dieser im Mephisto-Kino diesen Sonntag (23.11.) um 15:00 Uhr.
Ein in schwarz-weiß gedrehter sehr düsterer Western mit einem genialen Johnny Depp, mit vielen Leichen, schrägen Charakteren (z.B. der Gunslinger-Kannibale kommt einem so richtig wie frisch aus den Deadlands vor), mit mysteriösen Vorgängen, undurchsichtigen indianischen Ritualen und der (zweit-)coolsten Musik für einen Western, die ich kenne (ja, ich habe mir vor ein paar Tagen gerade den Soundtrack dazu zugelegt - einfach nur gut!).
Meine Empfehlung: anschauen! Wenn nicht im Kino, dann auf DVD oder im Fernsehen, wenn er mal wieder kommt.
(Ergänzung: für die Leute, die ein wenig mit HeroQuest, Glorantha und den dort ansässigen Kulten vertraut sind: das was da zu sehen ist, ist eine Humakti-Heroqueste, nur daß mit dem Revolver statt mit dem Schwert getötet wird.)
In Ulm läuft dieser im Mephisto-Kino diesen Sonntag (23.11.) um 15:00 Uhr.
Ein in schwarz-weiß gedrehter sehr düsterer Western mit einem genialen Johnny Depp, mit vielen Leichen, schrägen Charakteren (z.B. der Gunslinger-Kannibale kommt einem so richtig wie frisch aus den Deadlands vor), mit mysteriösen Vorgängen, undurchsichtigen indianischen Ritualen und der (zweit-)coolsten Musik für einen Western, die ich kenne (ja, ich habe mir vor ein paar Tagen gerade den Soundtrack dazu zugelegt - einfach nur gut!).
Meine Empfehlung: anschauen! Wenn nicht im Kino, dann auf DVD oder im Fernsehen, wenn er mal wieder kommt.
(Ergänzung: für die Leute, die ein wenig mit HeroQuest, Glorantha und den dort ansässigen Kulten vertraut sind: das was da zu sehen ist, ist eine Humakti-Heroqueste, nur daß mit dem Revolver statt mit dem Schwert getötet wird.)
Kevin Costner - Open Range
Ist zwar kein Klassiker, aber doch ein klassischer Western.
kann man sich vielleicht doch mal anschauen
Open Range - Weites Land Western | USA
Kevin Costner präsentiert in seiner dritten Regiearbeit einen soliden Western und bleibt dabei inhaltlich und auch stilistisch ganz in der Tradition der Genre-Vorfahren.
Kevin Costner spielt in "Open Range" den Cowboy Charley Waite und führte zudem Regie. (Bild: Universum)
(tsch) Wenn Kevin Costner sich selbst in einem Film inszeniert, sieht das immer ähnlich aus: "Open Range" ist die dritte Regiearbeit des Hollywood-Stars, und wie schon in "Der mit dem Wolf tanzt" und "Postman" sieht er sich selbst gerne in der Rolle des todernsten Anti-Helden, der ungewollt zu seinen guten Taten gezwungen wird. Dass dies nun im Rahmen des in der Vergangenheit so häufig schwer gebeutelten Western-Genres geschieht, ist Costner hoch anzurechnen. Seit Clint Eastwoods "Erbarmungslos" vor mehr als zehn Jahren hat es keinen wirklich guten Western mehr gegeben, eine besondere Sehnsucht der Kinozuschauer nach einer Wiederbelebung staubiger Vergangenheiten ist gleichsam nicht zu erkennen. Dennoch: "Open Range" hat zwar nicht das Zeug zum Klassiker, lohnenswert ist er jedoch allemal.
Boss Spearman (Robert Duvall, links) und Charley Waite (Kevin Costner) arbeiten als so genannte Freegrazer. (Bild: Universum)
Das Drehbuch von Craig Storper - es ist sein erstes fürs große Kino - macht inhaltlich keine Experimente, spielt es doch in erster Linie mit jenen Themen, die den Western schon in dessen großen Zeiten vor Jahrzehnten ausmachten. Es geht um Moral, um Ehre, um Männer, die um Gerechtigkeit streiten und sich am Rande noch ein kleines bisschen verlieben. Ausgangspunkt ist in diesem Fall das Leben der so genannten Freegrazer, die 1882 heimatlos durch die Lande ritten, ihr Vieh von Weide zu Weide führten und sich damit allerdings den Groll der Landbesitzer zuzogen. Die Zeit der vollkommenen Freiheit neigt sich zunehmend dem Ende entgegen. Bald wird es Grenzen bei den Ländereien geben, und Cowboys werden zu reinen Kuhhirten degradiert.
Costner nimmt sich viel Zeit, um seine vier Hauptcharaktere vorzustellen: Spearman (Robert Duvall) ist der unbestrittene Boss der Männer. Eine Art Vaterfigur, die scheinbar fehler- und makellos als ehrbarer Mensch durch die Zeit gezogen ist. Der Regisseur selbst spielt den Cowboy Charley Waite, Spearmans rechte Hand. Ein ernster, schweigsamer Typ. Wie so oft in US-Heldenfilmen trägt auch er schwer an seiner Vergangenheit, was die Story erst spät offenbart. Und schließlich sind da noch Mose (Abraham Benrubi) und der 16-jährige Button (Diego Luna). Sie sind die Kinder dieses familienartigen Konstrukts, tollen in der Prärie herum und träumen noch von Freiheit und Abenteuer.
Doch dann geraten sie alle mit dem Rancher Denton Baxter (Michael Gambon) aneinander. Schritt für Schritt eskaliert der Konflikt. Mose zahlt einen Streit mit seinem Leben, der junge Button wird schwer verletzt. Der Arzt (Dean McDermott) des Ortes und seine Schwester (Annette Bening) kümmern sich um ihn, Spearman und Waite ziehen los, um der Gerechtigkeit Genüge zu tun. Es ist ein Spiel nach den alten Regeln des Westens: Rache ist erlaubt. "Ich habe kein Problem mit dem Töten", sagt Charley noch, und so kann es denn losgehen bis hin zum unumgänglichen finalen Showdown. Dass der Betrachter dabei ganz und gar auf der Seite der Freegrazer ist, steht außer Zweifel, so brutal ihre Methoden auch erscheinen mögen. Zu schurkenhaft ist ihre Kontrahent Baxtor, der den kleinen Ort und seine Bewohner mit strengem Regiment führt.
Nur am Rande wird eine Liebesgeschichte entwickelt: Charley und Sue finden Gefallen aneinander, aber auch ihre Beziehung hat sich den Spielregeln des Wilden Westens zunächst einmal unterzuordnen. Liebe hat keinen Platz, ehe der Job nicht getan ist. Und romantisch ist sie eigentlich gar nicht. Diese Aufgabe fällt der eindrucksvollen Prärie zu.
Anders als noch bei "Waterworld" und dem "Postman" bemühte sich Costner diesmal nicht um eine individuelle Ästhetik. Im Gegenteil: Ganz bewusst verlässt er sich auf die strengen Spielregeln des Genres. Kameramann Jim Muro fängt eine Vielzahl opulenter Landschaftsbilder ein und setzt die Helden bestens in Szene. Behäbig-gelassen bewegen sie sich durch die geduldig geschnittenen Bilder, ein Hauch Schwermut liegt über jeder Aufnahme, unterstützt durch die epische Musik Michael Kamens. Ein Film wie aus dem Western-Bilderbuch also, der sich als Hommage an alte Werte wie Freundschaft und Ehre versteht.
Den Preis einer gewissen Langatmigkeit zahlt Costner wohl gerne und bewusst. Immer mal wieder geschieht minutenlang eigentlich gar nichts, wird nur der besonderen Atmosphäre Tribut gezollt, die dieses Genre zumindest im Kino stets ausmachte. Mittendrin: Rätselhafte Männer ohne Vergangenheit und ohne Zukunft. "Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss" könnte als Überschrift über beinahe jedem Western stehen, und so ist es auch hier. Nicht zuletzt auch dank der glänzenden Schauspielerriege mit Altmeister Robert Duvall an der Spitze, dem sich auch Costner selbst ein ums andere Mal unterordnet, wird "Open Range" dennoch zu keinem Zeitpunkt langweilig, sondern verdient sich Achtungspunkte als traditionsbewusstes, bildgewaltiges Western-Drama.
Kai-Oliver Derks
kann man sich vielleicht doch mal anschauen
Open Range - Weites Land Western | USA
Kevin Costner präsentiert in seiner dritten Regiearbeit einen soliden Western und bleibt dabei inhaltlich und auch stilistisch ganz in der Tradition der Genre-Vorfahren.
Kevin Costner spielt in "Open Range" den Cowboy Charley Waite und führte zudem Regie. (Bild: Universum)
(tsch) Wenn Kevin Costner sich selbst in einem Film inszeniert, sieht das immer ähnlich aus: "Open Range" ist die dritte Regiearbeit des Hollywood-Stars, und wie schon in "Der mit dem Wolf tanzt" und "Postman" sieht er sich selbst gerne in der Rolle des todernsten Anti-Helden, der ungewollt zu seinen guten Taten gezwungen wird. Dass dies nun im Rahmen des in der Vergangenheit so häufig schwer gebeutelten Western-Genres geschieht, ist Costner hoch anzurechnen. Seit Clint Eastwoods "Erbarmungslos" vor mehr als zehn Jahren hat es keinen wirklich guten Western mehr gegeben, eine besondere Sehnsucht der Kinozuschauer nach einer Wiederbelebung staubiger Vergangenheiten ist gleichsam nicht zu erkennen. Dennoch: "Open Range" hat zwar nicht das Zeug zum Klassiker, lohnenswert ist er jedoch allemal.
Boss Spearman (Robert Duvall, links) und Charley Waite (Kevin Costner) arbeiten als so genannte Freegrazer. (Bild: Universum)
Das Drehbuch von Craig Storper - es ist sein erstes fürs große Kino - macht inhaltlich keine Experimente, spielt es doch in erster Linie mit jenen Themen, die den Western schon in dessen großen Zeiten vor Jahrzehnten ausmachten. Es geht um Moral, um Ehre, um Männer, die um Gerechtigkeit streiten und sich am Rande noch ein kleines bisschen verlieben. Ausgangspunkt ist in diesem Fall das Leben der so genannten Freegrazer, die 1882 heimatlos durch die Lande ritten, ihr Vieh von Weide zu Weide führten und sich damit allerdings den Groll der Landbesitzer zuzogen. Die Zeit der vollkommenen Freiheit neigt sich zunehmend dem Ende entgegen. Bald wird es Grenzen bei den Ländereien geben, und Cowboys werden zu reinen Kuhhirten degradiert.
Costner nimmt sich viel Zeit, um seine vier Hauptcharaktere vorzustellen: Spearman (Robert Duvall) ist der unbestrittene Boss der Männer. Eine Art Vaterfigur, die scheinbar fehler- und makellos als ehrbarer Mensch durch die Zeit gezogen ist. Der Regisseur selbst spielt den Cowboy Charley Waite, Spearmans rechte Hand. Ein ernster, schweigsamer Typ. Wie so oft in US-Heldenfilmen trägt auch er schwer an seiner Vergangenheit, was die Story erst spät offenbart. Und schließlich sind da noch Mose (Abraham Benrubi) und der 16-jährige Button (Diego Luna). Sie sind die Kinder dieses familienartigen Konstrukts, tollen in der Prärie herum und träumen noch von Freiheit und Abenteuer.
Doch dann geraten sie alle mit dem Rancher Denton Baxter (Michael Gambon) aneinander. Schritt für Schritt eskaliert der Konflikt. Mose zahlt einen Streit mit seinem Leben, der junge Button wird schwer verletzt. Der Arzt (Dean McDermott) des Ortes und seine Schwester (Annette Bening) kümmern sich um ihn, Spearman und Waite ziehen los, um der Gerechtigkeit Genüge zu tun. Es ist ein Spiel nach den alten Regeln des Westens: Rache ist erlaubt. "Ich habe kein Problem mit dem Töten", sagt Charley noch, und so kann es denn losgehen bis hin zum unumgänglichen finalen Showdown. Dass der Betrachter dabei ganz und gar auf der Seite der Freegrazer ist, steht außer Zweifel, so brutal ihre Methoden auch erscheinen mögen. Zu schurkenhaft ist ihre Kontrahent Baxtor, der den kleinen Ort und seine Bewohner mit strengem Regiment führt.
Nur am Rande wird eine Liebesgeschichte entwickelt: Charley und Sue finden Gefallen aneinander, aber auch ihre Beziehung hat sich den Spielregeln des Wilden Westens zunächst einmal unterzuordnen. Liebe hat keinen Platz, ehe der Job nicht getan ist. Und romantisch ist sie eigentlich gar nicht. Diese Aufgabe fällt der eindrucksvollen Prärie zu.
Anders als noch bei "Waterworld" und dem "Postman" bemühte sich Costner diesmal nicht um eine individuelle Ästhetik. Im Gegenteil: Ganz bewusst verlässt er sich auf die strengen Spielregeln des Genres. Kameramann Jim Muro fängt eine Vielzahl opulenter Landschaftsbilder ein und setzt die Helden bestens in Szene. Behäbig-gelassen bewegen sie sich durch die geduldig geschnittenen Bilder, ein Hauch Schwermut liegt über jeder Aufnahme, unterstützt durch die epische Musik Michael Kamens. Ein Film wie aus dem Western-Bilderbuch also, der sich als Hommage an alte Werte wie Freundschaft und Ehre versteht.
Den Preis einer gewissen Langatmigkeit zahlt Costner wohl gerne und bewusst. Immer mal wieder geschieht minutenlang eigentlich gar nichts, wird nur der besonderen Atmosphäre Tribut gezollt, die dieses Genre zumindest im Kino stets ausmachte. Mittendrin: Rätselhafte Männer ohne Vergangenheit und ohne Zukunft. "Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss" könnte als Überschrift über beinahe jedem Western stehen, und so ist es auch hier. Nicht zuletzt auch dank der glänzenden Schauspielerriege mit Altmeister Robert Duvall an der Spitze, dem sich auch Costner selbst ein ums andere Mal unterordnet, wird "Open Range" dennoch zu keinem Zeitpunkt langweilig, sondern verdient sich Achtungspunkte als traditionsbewusstes, bildgewaltiges Western-Drama.
Kai-Oliver Derks
- Lhankor Mhy
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Re: Kevin Costner - Open Range
Lust habe ich schon, aber wann habe ich Zeit? Wie sieht es denn nächstes Wochenende aus, wenn der Film dann noch läuft?Red Alert hat geschrieben:Ist zwar kein Klassiker, aber doch ein klassischer Western.
kann man sich vielleicht doch mal anschauen
Open Range - Weites Land Western | USA
(nebenbei: demnächst kommt ein US-Bürgerkriegs-Film in die Kinos hier - zwar mit der völlig untalentierten Scientologin Nicole Kidman, aber vielleicht taugt der Film ja trotzdem was?)
- Daniel
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Re: Kevin Costner - Open Range
Send pix.Lhankor Mhy hat geschrieben:[...]Scientologin Nicole Kidman[...]
Oder kann man dieser Quelle ( http://www.google.de/search?q=Scientolo ... ole+Kidman ) trauen?
- Lhankor Mhy
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Re: Kevin Costner - Open Range
Ich würde diese Quelle hier als viel interessanter bewerten.Daniel hat geschrieben:Send pix.Lhankor Mhy hat geschrieben:[...]Scientologin Nicole Kidman[...]
Oder kann man dieser Quelle ( http://www.google.de/search?q=Scientolo ... ole+Kidman ) trauen?
Sie und ihr damaliger Mann Tom "Kotzbrocken" Cruise waren jahrelang das Vorzeigepaar der Scientologen, die in Hollywood inzwischen ja die zweitstärkste Produzentenmacht besitzen.
Was zum Film: "Cold Mountain" ist ein Film, der während des Bürgerkrieges spielt, in dem Nicole Kidman die treue und leidende Gattin eines Soldaten an der Front spielt. Sie bleibt in der Heimat und leidet täglich in traurigen Bildern, er liegt im Schützengraben und frißt Scheiße und desertiert schließlich, weil er heim will. Nachdem ich den Trailer vor "Open Range" gesehen habe, hege ich den starken Verdacht, daß man zwei Drittel des Films die Visage der öden Kidman in jammervollen Szenen anschauen darf, ab und zu gegengeschnitten mit ein paar Kriegs- oder Flucht-Szenen ihres ebenfalls leidenden Mannes.
Das sieht alles nicht so gut aus, wie ich das erhofft hatte. Wer Kidman mag, der... ach was, der braucht sich diesen Film eh' nicht anzusehen. Der soll "Eyes wide shut" anschauen, da bekommt er dann mehr Kidman in weniger Klamotten als in diesem Kriegsjammerleidherzschmerz-Film. Und alle anderen, die auch einmal ein wenig Schauspiel-Kunst sehen wollen, die fassen Filme mit der "auditier mich, dann auditier ich dich"-Kidman ohnehin nur mit der Kneifzange an - und zwar zum Wegschmeißen.
Vielleicht packt ja jemand hier seine Mumm-Probe und kann ohne weiche Knie und würgende Übelkeit einmal den Film anschauen und hier eine Rezension schreiben?
- Lhankor Mhy
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Nachdem ich heute mit Hugo "Open Range" gesehen habe, hier eine kleine Rezension:Red Alert hat geschrieben:Ist zwar kein Klassiker, aber doch ein klassischer Western.
kann man sich vielleicht doch mal anschauen
Open Range - Weites Land Western | USA
Kurzfassung: Toller Western. Der Beste seit langem. Für Deadlands-Fans voll empfehlenswert.
Zum einzigen Minuspunkt gleich am Anfang: der deutsche Untertitel "Weites Land". Dieser ist irreführend, da ein anderer, ein echter Klassiker unter den Western mit Gregory Peck und Charlton Heston mit dem Originaltitel "The Big Country" ebenfalls den deutschen Titel "Weites Land" trägt.
"Open Range" bezeichnet genauer gesagt die "freie Weidefläche" - Weideland, das keinem einzelnen Rancher gehört, sondern dem Staat, der jeden herumziehenden Viehtreiber sein Vieh darauf weiden läßt. Ranchern, die sich angesiedelt haben, sind diese Vagabunden ein Dorn im Auge, da diese ihre Ländereien kahlfressen lassen und dann weiterziehen, während die Rancher auf ihrem Land sitzen bleiben und sehen müssen, was ihr Vieh dann noch abzugrasen hat. Auf solche Probleme wurde dann meist mit Einzäunen des Ranch-Weidelands reagiert, was zu den sogenannten "Range Wars", den Weide-Kriegen, führte.
Der Film handelt genau von solchen Auseinandersetzungen und davon, daß ein Mann eben manchmal Prinzipien hat, für die er bereit ist, jemanden zu töten. Im Film treten Charaktere mit Ecken und Kanten auf (Deadlands: Nachteile wie Nächtliche Alpträume, Gesetz des Westens, Gesucht, Grimmiger Diener des Todes; Vorteile wie Dickes Fell, Die Stimme, ...). Man sieht anfangs, wie die Open Range Cowboys so im Alltag arbeiten - eine harte, knochenschindende Arbeit (nicht wahr Red?). Dann gibt es Streß mit den Männern eines ansässigen Großranchers, infolge dessen Blut vergossen wird und manch ein Cowboy seinen Nachteil "nachtragend" oder "Gesetz des Westens" oder "Blutrünstig" ausleben kann (gibt alles Chips, die man gegen Ende des Films dringend braucht!).
Der Film beginnt ausgesprochen ruhig, die Ereignisse sind irgendwie unvermeidbar, aber vom Tempo her läuft alles doch eher gemächlich bis zum 20 Minuten Showdown am Schluß.
Dieser ist - erfreulicherweise - nicht überzogen in den Aktionen oder in der Geschwindigkeit, sondern ziemlich realistisch geraten. Das heißt, daß die Leute dort so gut schießen, wie man eben schießen kann, wenn man keine Sonnenbrille in der Fresse hat und Neo heißt. Ein erfahrener Gunslinger kann eben mit "fanning" arbeiten, während ein nicht so erfahrener Viehtreiber nur langsam mit dem Single-Action-Revolver schießen kann (insbesondere, wenn einem gleich anfangs der andere Arm kaputtgeschossen wurde). Der Shoot-Out ist vom Feinsten. Man sieht viele unterschiedliche Aktionen (Einsatz von Single-Action-Revolvern {1. Aktion Hahn Spannen, 2. Aktion Schießen}; "Fanning" {den Hammer zum Schnellfeuern mit der freien Hand schlagen, während der Abzug gezogen gehalten wird}; Nachladen {was trotz Metall-Patronen [.45er-Muni sind ja tierisch dicke Brocken! *schluck*] eine Ewigkeit dauert, wenn es mitten im Kampf notwendig ist}; Schrotknarre aus nächster Nähe - Reverend Malloy hat da glaube ich die richtige Wahl an Waffe getroffen - mit nett-drastischen, aber nicht überzogenen Effekten; etc.). Der Kampf ist blutig aber nicht splatter-haft. Die akkurate Darstellung eines Shoot-Outs (inklusive der miesen Zielgenauigkeit der meisten Schützen und Waffen - recht realistisch, wenn man mal die Angaben z.B. von der Schießerei am O.K. Corral gelesen hat) hat wirklich Spaß gemacht - da wurde bei den Beinahe-Treffern und den Nicht-wirklich-Beinahe-Treffern so manch ein Chip verbraten (auf beiden Seiten. Allein der Oberböse hat wohl vom Marshall ein paar Blaue und Rote abgeworfen bekommen ).
Der Tempo-Wechsel von über lange Zeit sehr gemächlichem Tempo bis zum ersten Schuß im Schlußfight, nach dem der Streß so richtig beginnt, stellt einen enormen Kontrast dar, der die in realistischer Zeit ablaufenden Aktionen im Shoot-Out mit der notwendigen Hektik wahrnehmen läßt.
Bevor es jedoch zu dem bleihaltigen Ende kommt, ist einiges an interessanten Charakterzügen und Interaktion mit der Stadtbevölkerung (naja, eher Dorfbevölkerung) vorhanden. Die Ortschaft ist ähnlich groß wie Pawnee Rock, das ja manchen Deadlands-Spielern ein Begriff sein dürfte. Ein paar gute Szenen mit dem Einsatz von Einschüchtern, Überreden, Geschichten Erzählen etc. setzen das Ganze in die richtige Stimmung und verärgern die "Bösen" entsprechend. Wichtig ist dabei auch, daß man Freunde und Verbündete findet, die einem in der Not beistehen können (ein guter Tip für alle Deadlands-Spieler und ein noch besserer für Engel-Spieler ). Hier glänzen die authentischen Charaktere der kantigen, aber sympathischen Helden. Der eine oder andere gute Plan ist auch erwähnenswert, da immerhin ja nur sehr wenige Cowboys gegen die ganze Truppe des Großranchers (inklusive eines berüchtigten Revolverhelden - eines Two-Gun-Kids) stehen. Das könnte auch glatt aus dem Rollenspiel gekommen sein (insbesondere die Idee und die Ausführung vom Plan mit dem Büro des Town-Marshalls). Sowas macht Lust auch in Deadlands in einem Szenario eine ähnliche Konstellation zu bringen - natürlich angereichert mit ein paar guten Ideen aus den Tips und Tricks meiner vertrauenswürdigen Berater aus den Ewigen Jagdgründen.
Und auch eine nicht-kitschige(!) Love-Story gibt es zu sehen. "Junge" und "Mädchen" agieren darin mit einer den Zeiten und der Gesellschaft und dem Alter angepaßten Zurückhaltung und einem gewissen Understatement. Hat mir sehr gefallen, vor allem, weil mal keine Kleiderständer-Tussi als "Darstellerin" agierte (siehe u.a. Ausführungen oben zu Nicole "Steht mir das Kleid? Ach, wie war noch mal mein Text?" Kidman), sondern mit Annette Benning eine durchaus fähige Darstellerin, die mehr bietet, als nur Klamotten durch die Gegend zu bewegen. Was man da geboten bekommt ist hochgradig plausibel und couragiert - so sind eben die Frauen des weiten Westens - nicht so zimperlich und verzogen, wie die Zuckerpüppchen aus dem Osten.
Fazit: ein durchweg guter Film, der mir insbesondere vor dem Hintergrund einer nicht zu leugnenden Begeisterung für Deadlands ausgesprochen gut gefallen hat. Ich hätte Costner nach seinen letzten Filmen, in denen er bei mir nur als "Cotsner" lief, nicht mehr einen so rundum stimmigen und guten Film zugetraut. Empfehlung: Ansehen, und zwar im Kino. Dieser Film braucht die große Leinwand.
(Warnung: diese Meinung ist die eines "Alten Sacks" (tm). Jüngere Leute, die schnelle Filme, schnelle Schnitte, schnelle Kampfszenen, schnelle Sonnenbrillen, schnelles Essen und schnelle Frauen bevorzugen, werden sich langweilen, einschlafen, oder schnell vergreisen und den Film dann doch wieder super gut finden. Also: wer Western vom alten Schlag mag und die Deadlands-Regeln mal in der Praxis sehen will, der sollte sich das ansehen. Wer Nicole Kidman mit Jammerfresse in ältlichen Klamotten sehen mag, der sollte Cold Mountain ansehen. Wer schnelle Action bevorzugt und keine Ader für Western hat, der liest gerade ohnehin in der falschen Rubrik. "Nich' wahr, Jim-Bob?" - "Ja, stimmt genau, Slim!" - "Was meinst Du, Jim-Bob, hat der nicht genau Deine Stiefelgröße?" - "Hmm, könnte hinkommen, Slim. Ich und Jim Bowie fragen ihn mal. - Howdy, Fremder! Was macht'n Stutzer wie Du in dieser Rubrik und warum starrst Du mich so an? Willst wohl Ärger machen, was? Wir mögen solche Unruhestifter hier nicht." *peng* *peng-peng-peng* "Guck mal, Jim-Bob. Ich glaub' der zuckt noch." *peng-peng* "Jetzt nicht mehr, Slim. Ich schau mal nach, ob die Stiefel passen...")
- DonJohnny
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Am 2.3.2004 kommt um 20.15 auf RTL der Film "Wild Wild West" mit Will Smith. Da ich ihn selber noch nicht gesehen habe kann ich schlecht beurteilen wie der so ist, da ich aber an dem Tag aller warscheinlichkeit nach nix zu tun hab werde ich ihn mir ansehen´. Von dem was ich über ihn gelesen habe ist er vom Ihalt her jdem Deadlands Spieler (vor allem verrückten Wissenschaftlern zu empfehelen.
"Und ich vermache meinen 1972er Gran Torino in Freundschaft an Thao Vang Lor. "
- DonJohnny
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Red Alert hat geschrieben:Heute (Fr. 16.04.04) auf Pro7: Patrioten[/b]
Shit, die haben unsichtbare Agenten in unsere Spielrunde geschleust, eine Zeitmaschiene gebaut, den Namen meines Szenarios geklaut und dann für ihren Film vermendet. die Schweine.
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- Lhankor Mhy
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Eigentlich hatte ich ja geplant gestern noch in Kempten zu verweilen, aber da das nicht sein sollte, hatte ich mal im Fernsehen herumgezappt. Und was mußte ich de entdecken:
Silverado - toller Western von 1985 mit unterschiedlichsten, interessanten Charakteren, einem interessanten Setting und ein paar richtig guten Shootouts (gleich der Anfang in der Bretterbude war sooo cool!). Ach ja, ein noch recht junger Kevin Costner spielt auch mit. Die Action-Szenen sind schon manchmal grenzwertig (da fliegen die Chips nur so), aber insgesamt doch recht glaubhaft. Guter Film, den ich vor zwanzig Jahren im Kino gesehen hatte und seitdem nur selten noch mal im Fernsehen angeschaut habe. Da muß dann wohl langsam mal eine DVD her.
Direkt danach kam dann noch eine weitere frühe Regie-Arbeit von Clint Eastwood...
Der Texaner - sehr guter Western von 1975 mit einem kaputten Antihelden, der durch Ströme von Blut und Gewalt watend seinen Charakter ändert und wieder die Liebe zum Leben schätzen lernt. Echt toll von der Charakter-Entwicklung her. Harte, erbarmungslose Schießereien (u.a. mit auf Wagen montierten Gatling-Gewehren). Der Held, von Eastwood selbst gespielt, ist ein gebrochener Charakter, der viel zu gefährlich mit seinen Revolvern ist. Der Hintergrund spielt im ausgehenden Bürgerkrieg im Umfeld der Freischärler von Nord- bzw. Südstaaten, die insbesondere in Missouri, Arkansas etc. ihre bestialischen Taten verübt hatten, um reinen Terror unter der Zivilbevölkerung auszuüben (so ähnlich wie die Serben in Bosnien z.B. - bewährte Methoden werden halt immer wieder hervorgeholt, und sorgen dafür, daß der Haß noch nach Generationen weiterhin frisch bleibt.). Sehr guter, aber auch recht langer Film. Der Protagonist ist anfangs nicht wirklich herzerwärmend sympathisch - das kann man von einem menschenverachtenden Freischärler auch nicht erwarten - doch wandelt er sich mit der Zeit. Gerade die Wandlung des Charakters und seine geänderte Sicht auf die Gewaltanwendung machen den Film empfehlenswert. Meine Vermutung: das Drehbuch zu diesem Film ist 1975 noch stark unter dem Eindruck des Vietnam-Krieges entstanden, auch wenn die Romanvorlage dazu ("Gone to Texas") noch älter ist. (Noch eine DVD auf der Einkaufsliste.)
Silverado - toller Western von 1985 mit unterschiedlichsten, interessanten Charakteren, einem interessanten Setting und ein paar richtig guten Shootouts (gleich der Anfang in der Bretterbude war sooo cool!). Ach ja, ein noch recht junger Kevin Costner spielt auch mit. Die Action-Szenen sind schon manchmal grenzwertig (da fliegen die Chips nur so), aber insgesamt doch recht glaubhaft. Guter Film, den ich vor zwanzig Jahren im Kino gesehen hatte und seitdem nur selten noch mal im Fernsehen angeschaut habe. Da muß dann wohl langsam mal eine DVD her.
Direkt danach kam dann noch eine weitere frühe Regie-Arbeit von Clint Eastwood...
Der Texaner - sehr guter Western von 1975 mit einem kaputten Antihelden, der durch Ströme von Blut und Gewalt watend seinen Charakter ändert und wieder die Liebe zum Leben schätzen lernt. Echt toll von der Charakter-Entwicklung her. Harte, erbarmungslose Schießereien (u.a. mit auf Wagen montierten Gatling-Gewehren). Der Held, von Eastwood selbst gespielt, ist ein gebrochener Charakter, der viel zu gefährlich mit seinen Revolvern ist. Der Hintergrund spielt im ausgehenden Bürgerkrieg im Umfeld der Freischärler von Nord- bzw. Südstaaten, die insbesondere in Missouri, Arkansas etc. ihre bestialischen Taten verübt hatten, um reinen Terror unter der Zivilbevölkerung auszuüben (so ähnlich wie die Serben in Bosnien z.B. - bewährte Methoden werden halt immer wieder hervorgeholt, und sorgen dafür, daß der Haß noch nach Generationen weiterhin frisch bleibt.). Sehr guter, aber auch recht langer Film. Der Protagonist ist anfangs nicht wirklich herzerwärmend sympathisch - das kann man von einem menschenverachtenden Freischärler auch nicht erwarten - doch wandelt er sich mit der Zeit. Gerade die Wandlung des Charakters und seine geänderte Sicht auf die Gewaltanwendung machen den Film empfehlenswert. Meine Vermutung: das Drehbuch zu diesem Film ist 1975 noch stark unter dem Eindruck des Vietnam-Krieges entstanden, auch wenn die Romanvorlage dazu ("Gone to Texas") noch älter ist. (Noch eine DVD auf der Einkaufsliste.)