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Verfasst: Mi Mai 26, 2004 11:02
von Daniel
Magnetklaue hat geschrieben:Aber ich geh doch nicht hin, alles friedlich, Vöglein singen und weil ich jetzt mal Bock hab, köpf ich meinen Nebenmann! Oder?
Nein. Das sicher nicht.
Aber angenommen, wir spielen ein detektivisches Abenteuer und der Luxusdampfer AKA Titanic geht unter und es sind nicht genügend Rettungsboote für die Spieler vorhanden... und du trägst ein Geheimnis in dir, welches du unbeding der Welt verkünden musst, läßt du dann jedem der anderen den Vortritt? Ich denke, das ist dann sehr vom Charakterkonzept abhängig, und bei eher einfach gestrickten und gewalttätigen Charakteren löst sich so ein Schuß aus einer Pistole schneller als man denkt...
Und um zurück zum Thema zu kommen: Hier, also in der oben beschriebenen Situation, wäre die Karte "Isolation" und viele andere Karten des Arkana-Systems dem "Herr der Fliegen" gleichzusetzen. Das ist IMHO das Problem.
Verfasst: Mi Mai 26, 2004 11:31
von Magnetklaue
Eine meiner doofen Fragen.
Was ist IMHO??
Verfasst: Mi Mai 26, 2004 11:53
von Daniel
Magnetklaue hat geschrieben:Was ist IMHO??
Die Frage führt bereits in der Ursprungsform zu beträchtlichen Ergebnissen, kann also keinesfalls ungewöhnlich oder gar doof sein:
"Was ist IMHO?"
Die richtig formulierte Frage
"Was heißt IMHO?" hingegen liefert bereits ca. 231 Ergbnisse.
Für Abkürzungen aller Art ist auch
http://info.astrian.net/jargon/ sehr dienlich.
Verfasst: Do Mai 27, 2004 10:28
von Dor Kalach
Zumindest bei uns im Verein din ich der ANsicht, dass ALLE! in der Lage sind (die Engel spielen wollen) das auch können, weil wir unsere Spieler ja schliesslich zu eigenständigen, Phantasievollen und offenen erzählfreudigen udn Toleranten Menschen erziehen...
Verfasst: Do Mai 27, 2004 10:42
von Dennis
Dor Kalach hat geschrieben:Zumindest bei uns im Verein din ich der ANsicht, dass ALLE! in der Lage sind (die Engel spielen wollen) das auch können, weil wir unsere Spieler ja schliesslich zu eigenständigen, Phantasievollen und offenen erzählfreudigen udn Toleranten Menschen erziehen...
Was für Drogen hast den du genommen? Seit wann machen wir sowas?
[Sorry fürs OT]
Verfasst: Do Mai 27, 2004 10:45
von Dor Kalach
HiddenShadow hat geschrieben:Dor Kalach hat geschrieben:Zumindest bei uns im Verein din ich der ANsicht, dass ALLE! in der Lage sind (die Engel spielen wollen) das auch können, weil wir unsere Spieler ja schliesslich zu eigenständigen, Phantasievollen und offenen erzählfreudigen udn Toleranten Menschen erziehen...
Was für Drogen hast den du genommen? [Sorry fürs OT]
ZU WENIG!
Ich find wir machen sowas...
Kuck dir doch einfach mal unsere "Frischlinge" an, weie schnell die irchtig gut werden *g*
Verfasst: Do Mai 27, 2004 10:49
von Dennis
Dor Kalach hat geschrieben:Kuck dir doch einfach mal unsere "Frischlinge" an, weie schnell die irchtig gut werden *g*
Ok..ich gebe dir mal in dem Punkt recht..immerhin tragen wir ja zur Jugendförderung bei, das beinhaltet ja auch erzieherische Massnahmen..
Verfasst: Do Mai 27, 2004 10:52
von Daniel
Um das ging es mir auch nie, und die Bemerkung diente mir nur als Einleitung. Deshalb bestreite ich nicht, daß wir alle im Verein kreative kleine Wunderwerke sind.
Es ging mir darum:
Die Zufallsverteilung bei der herkömmlichen Betrachtung der Karten (die ich auch in allen Runden bisher so erlebt habe), also der Interpretation der schwarzen Bedeutung als prinzipiell negativem Ereignis, und der Gleischsetzung der weißen Bedeutung mit einer eher positiven Aktion bietet in Zahlen nämlich bei einer Einzelaktion bereits ein fünfzig-prozentiges Risiko eines Fehlschlags. Dieser Kritikpunkt wird immer gerne dadurch wegdiskutiert, daß man das Ergebnis ja nicht negativ deuten muss. Trotzdem wird dies in den Runden aber so praktiziert. Aber mit dieser schlechten Aussicht auf einen Erfolg könnte ich vielleicht noch gut umgehen. Noch gravierender ist jedoch die Bedeutung der Karten bei einer Aktion der ganzen Gruppe, wo ein einziger Fehlschlag die gesamte Gruppenaktion gefährdet. Ich hatte nie Wahrscheinlichkeitsrechnung in der Schule, aber würde einfach einmal schätzen, daß sich die Wahrscheinlichkeiten wie folgt aufaddieren: Chance für 5 Charaktere gleichzeitig erfolgreich zu sein bei jeweils einer 50% Chance = 3,125% ! Ganz glücken kann solch eine Gruppenaktion also nur seltenst. Die sehr guten Karten müssen dann wieder dazu verwendet werden, den Fehlschlag der anderen auszugleichen.
Und dazu sind mir sponten 3 Lösungsmöglichkeiten eingefallen:
Eine Lösung wäre zum Beispiel die, daß man nach dem Ziehen einer Karte noch würfeln darf, auf wen der in der Karte geschilderte Umstand zutrifft. Zum Beispiel: 1 und 2 auf einen selbst, 3 auf die Schar, 4-6 auf die Umgebung. Das reduziert die Gefahr des versagens auf 1/4 statt der bisherigen 50%.
Noch eine Möglichkeit wäre, frei nach InSpectres, schwarze Karten den Erzähler erzählen zu lassen und weiße den Spieler. Somit kann der Erzähler dann immer noch bestimmen, ob das negative vielleicht doch eher die Umwelt betrifft.
Man kann auch einen quantitativen Effekt den Karten hinzufügen. Dies kann ebenfalls mit einem Würfel geschehen, der die Schwere der durch die Karte aufgezeigte Stimmung beschreibt. Eine 6 wäre demnach wuchtig und erschütternd, eine 1 hingegen vernachläßigbar.
Verfasst: Do Mai 27, 2004 13:59
von Christoph
Ich persönlich liebe die Idee, die hinter diesen Karten stehen, sehe jedoch, genau wie Daniel, die Problematik dabei.
[Klugscheißmodus] Zuerst möchte ich aber anmerken, dass die Arkanakarten keineswegs Innovation von ***** und ******* [Name eines besser nicht zu nennenden Rollenspielverlags] sind, sondern auf den Fudge-Karten basieren, die einen Begriff und einen Zahlenwert haben und uralt sind.[/Klugscheißmodus]
Das Arkanasystem kommt selten zum Einsatz
Karten sollten nur im äußersten Notfall gezogen werden. Eine Karte definiert bei mir eine ganze Erzählhandlung, es wird nicht für jeden Kampfrunde eine gezogen... Bei Gruppenaktionen lasse ich, wenn überhaupt, auch nur eine einzige Ziehen, die jeder Spieler auf sich anwenden darf.
Das Arkanasystem muss auf mehreren Ebenen interpretierbar sein
Diese Karten sind für mich weniger Entscheidungshilfen als Input. Eine gezogene Karte (Wie schon gesagt, ich lasse sehr, sehr wenig ziehen) schwebt immer über der Szene, kann allerdings auf mehreren Ebenen interpretiert werden.
Nehmen wir folgendes Bsp:
Nach einem Kampf gegen die Traumsaat in einem Dorf brennt dieses lichterloh, die Dorfbewohner wagen sich wieder hervor, ein großer, langsam blasen werfender Körper der Traumsaat liegt halb in dem kleinen Bach des Dorfes, es ist Nacht... Der Gabrieliet liegt schwer verwundet am Boden, hofft auf Hilfe,... Der Raphaelit möchte heilen... Hier lasse ich, weil es eine Schlüsselszene ist, eine Karte ziehen. Der Raphaelit zieht: Erleuchtung...
* Reflexiv- bezogen (Auf sich selber): Wie geht es mir? Was motiviert mich?
Der Raphaelit zieht: Erleuchtung...: Ich weiß, was zu tun ist! Energisch erhebe ich mich und ...
* Effektiv- bezogen (Auf die Gegenwärtige Situation): Wie läuft meine Aktion?
Der Raphaelit zieht: Erleuchtung...: Meine Ängste, zu versagen, verfliegen. Hier liegt mein Freund. Er braucht mich. Ich kann es.
* Umwelt- bezogen: Wie reagiert meine Umwelt auf diese Aktion?
Der Raphaelit zieht: Erleuchtung...: Während das Licht des Herren den Gabrieliten heilt, beginnen die Dorfbewohner im Taumel auf die Knie zu sinken und Gott lauthals singend zu loben...
* Respektiv bezogen (Auf Vergangenes): Film- und Fernseheffekte, Rückblenden, dunkle Geheimnisse, meist als Monolog gehalten: Gedankenspiele des Engels, Lehrreden werden wiederholt,...
[Dies lasse ich nur selten gelten, da sonst das ganze Spiel rückwärts gedacht gespielt wird und der Effekt des filmischen `Breaks´ [bekanntes Bsp: Kill Bill II, der Einschub beim Lehrmeister] abgenudelt ist.]
Der Raphaelit zieht: Erleuchtung...: Ich knie auf dem Schemel, vor mit mein Mentor, mein Lehrer, mein Didactus. Damals, so lange ist es her, zu viele Erinnerungen, der Kampf, mein erster Flug, die ersten Berührungen des einen Heilkrautes, die Zeit unmittelbar nach der Weihe... .... Zu viel Leere in meinem Kopf... und doch erinnere ich mich jetzt, während meine Hände saft über den geschundenen Leib des Gabrieliten gleiten, an jenen Moment des unbeschreiblichen Glücks, als ich zu begreifen begann, wie göttlich die Schöpfung ist, wie heilig jedes Leben ... und ich schütze Leben...
Revelatorisch bezogen (eigentl: Die Offenbarung betreffend, hier als: In die Zukunft blickend gemeint): Kurzer Einschub, Vision, beschreibung eines bedeutenden Ereignisses der Zukunft, das ich als SL wieder einbauen muss
[Dies lasse ich noch viel seltener zu!!!]
Der Raphaelit zieht: Erleuchtung...: Während leichtes Licht meine Hände umspielt und sich langsam die schwere Wunde an der Brust meines Freundes zu schließen beginnt, trübt sich für einen Hauch eines Herzschlages mein Blick... Wolken, Rauch oder Nebel sehe ich, darin steht ... ich erkenne Es oder Ihn oder Sie nicht, ich weiß es nicht, ... ich sehe nur ein helles Licht, dass sich in millionenfachen Widerschein von dem Rauch, dem Nebel, den Wolken - ich... - ich kann es nicht erkennen- wiederspiegelt ... ich fühle etwas, ein Gefühl, intensiver als sonst, es ist ... Ein Zucken deiner Brust (Schaut Gabrielit an) reißt mich zurück, mein eigenes Licht um meine Hand erlischt, dein Körper ist wieder heil... Ich schließe die Augen, lege den Kopf zurück und bete ... aber nicht nur um deine Genesung...
Das Arkanasystem ist nur für einen besonderen Schlag von Spielern
Ich habe schon hervorragende Spieler getroffen, die dieses System hassten. Erfahrung und Können sind also nicht alle Parameter, die diese Art zu spielen fördern. Die Angst, zu gut oder zu schlecht zu interpretieren, kenne ich gut. Hier ist ein gutes Augenmerk gefragt.
Das Arkanasystem ist kein Würfelssystem!
Das soll heißen: Vergiss statistische Wahrscheinlichkeiten! Hier geht es darum, eine Geschichte zu erzählen, auf die jeder gleichen Einfluss hat. Wer Statistik haben will, sollte ein System verwenden, dass auch statistisch erfassbar ist, also ein auf Zahlen basierendes.
Das Arkanasystem ist überhaupt kein Spielsystem
Das Arkanasystem ist kein Rollenspielsystem. Rollenspielsysteme bieten Regeln und fest gesetzte Orientierungspunkte. Dürfen und Nicht Dürfen ist festgelegt, jeder spielt auf ein und dem selben Level.. Der SL gibt die Geschichte vor, die Spieler reagieren auf SL und Regeln!
Bildlich: Der Spiel-Bach fließt in einem fest betonierten Bett (Aus Regeln und Story).
Das Arkanasystem ist ein Stichwortgeber für eine Geschichte, die von 6 Personen erzählt wird. Kein Würfel übernimmt die Verantwortung, ALLES liegt in den Händen der Erzählenden am Spieltisch, nicht nur in denen des SLs, der wiederum in dem fast statischen Korsett eines Regelwerkes arbeiten muss.
Bildlich:Die Geschichte überschwemmt eine Wiese, bleibt auf dieser (Storyline), kann aber ihren Weg suchen, wie sie will.
Ich weiß nicht, wie ihr das Handhabt, aber ich lasse eine Karte ziehen und mache dann mit einem anderen Spieler weiter, so dass der Kartenzieher ein paar Minuten Zeit hat, eine angenehme interpretation zu bieten ... diese muss dann aber auch stimmungsvoll präsentiert werden,
P.S: Eigenwerbung: Wenn jmd mal Lust hat, kann er gerne mein System ´Wächter´probespielen... Das arbeitet komplett mit einem selbsterstellten Kartensatz, den ich hingebungsvoll von Fugde geklaut und kreativ (?) erweitert habe!
Verfasst: Do Mai 27, 2004 17:54
von Vera
Töff hat geschrieben:Wenn jmd mal Lust hat, kann er gerne mein System ´Wächter´probespielen... Das arbeitet komplett mit einem selbsterstellten Kartensatz, den ich hingebungsvoll von Fugde geklaut und kreativ (?) erweitert habe!
Das wolltest du uns doch schon lange mal geben. Ich lese es mir gerne mal durch und werde Dir einen Testbericht zukommen lassen.
Verfasst: Fr Mai 28, 2004 0:48
von Christoph
Vera hat geschrieben:Töff hat geschrieben:Wenn jmd mal Lust hat, kann er gerne mein System ´Wächter´probespielen... Das arbeitet komplett mit einem selbsterstellten Kartensatz, den ich hingebungsvoll von Fugde geklaut und kreativ (?) erweitert habe!
Das wolltest du uns doch schon lange mal geben. Ich lese es mir gerne mal durch und werde Dir einen Testbericht zukommen lassen.
Da ist noch nix verschriftlich, da ich erst selber mehrmals probespielen muss.
Verfasst: Sa Mai 29, 2004 13:48
von Lhankor Mhy
Eine Möglichkeit stärkere von schwächeren Resultaten abzugrenzen wäre vielleicht, die Reihenfolge der Arkana (wie z.B. in der
Arkana-Tabelle aufgeführt) in die Schilderung mit einfließen zu lassen. Das betrifft aber nur die Intensität des Resultats. Bis auf den Herrn der Fliegen sind ALLE KARTEN IMMER SOWOHL POSITIV ALS AUCH NEGATIV interpretierbar. Es geht hier also nur darum eine Relation zwischen zwei Karten zu erzielen.
Meinungen dazu?
Verfasst: Mo Mai 31, 2004 17:48
von The Dodger
Auf Anfrage gebe ich als begeisterter (jedoch seit längerer Zeit verhinderter) Engel-Spieler auch meinen Senf dazu, allerdings ganz kurz und knapp:
Mir gefällt das System, so wie es ist! Den Karten durch einen Würfel noch einenm quantitativen Einfluß zu geben, finde ich vollkommenen Quatsch, es würde einen großen Teil des Flairs nehmen, den die Karten dem Spieler geben. Letztendlich liegt die Intensität der Karte doch bei demjenigen, der sie zieht. Ich habe als Spieler nicht nur die Freiheit, den Begriff der Karte zu interpretieren, sondern auch deren Tragweite. Und diese Freiheit würde ich mir nur ungern aus der Hand nehmen lassen. Wenn man beim Erzählen von diesem simplen schwarz-weiß-Denken abkommt, und die Karte stimmig interpretiert, sollte es eigentlich keinerlei Probleme geben.
Verfasst: Di Jun 01, 2004 11:28
von Red Alert
The Dodger hat geschrieben:Auf Anfrage gebe ich als begeisterter (jedoch seit längerer Zeit verhinderter) Engel-Spieler auch meinen Senf dazu, allerdings ganz kurz und knapp:
Mir gefällt das System, so wie es ist! Den Karten durch einen Würfel noch einenm quantitativen Einfluß zu geben, finde ich vollkommenen Quatsch, es würde einen großen Teil des Flairs nehmen, den die Karten dem Spieler geben. Letztendlich liegt die Intensität der Karte doch bei demjenigen, der sie zieht. Ich habe als Spieler nicht nur die Freiheit, den Begriff der Karte zu interpretieren, sondern auch deren Tragweite. Und diese Freiheit würde ich mir nur ungern aus der Hand nehmen lassen. Wenn man beim Erzählen von diesem simplen schwarz-weiß-Denken abkommt, und die Karte stimmig interpretiert, sollte es eigentlich keinerlei Probleme geben.
Dem ganzen kann ich nur zustimmen