Anne in Amsterdam

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nette
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Re: Anne in Amsterdam

Beitrag von nette »

Ja...das ist wundervoll :mrgreen: ...einfach wundervoll....es glitzert! :mrgreen: ...auch eine Art von Diebstahlsicherung :wink:
What is this? Ich bin nicht Jim Katzajian.
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Helge
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Re: Anne in Amsterdam

Beitrag von Helge »

Hmmh lecker - Milka! :P
Duct tape is like the force. It has a light side, a dark side, and it holds the universe together!

Insanity is overrated!
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Evil Gretchen
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Re: Anne in Amsterdam

Beitrag von Evil Gretchen »

Beste vrinden en kenissen,

in Amsterdam ist die Welt noch in Ordnung: Man kann alleine oder zu fünft mit einem Tandem fahren, beim Friseur (heißt übrigens „Kipsalon“) gibt es Kinderbetreuung mit Live-Clown und beim Lager des Heils kann man sich sein Stück vom Kuchen des Glücks abholen (wenn man beitritt und irgendetwas unterschreibt, was ich mir weder durchgelesen noch unterschrieben habe). Wenn man sich dann noch, wie ich vor einiger Zeit aufgrund des tollen Wetters, aufs Fahrrad schwingt und einfach losfährt fährt, dann kann es sein, dass man eine kleine Welt entdeckt, in der noch alles viel mehr in Ordnung ist: Das Dorf Durgerdam am Durgerdammerdijk. Die entzückenden Häuschen dort scheinen alle frisch gestrichen zu sein, die entzückenden Kleinfamilien leben dort mit ihrem entzückenden Kind und dem großen (aber entzückenden) Hund, sie fahren alle BMW oder Mercedes und haben ein Sportboot am kleinen Privatsteg. Alles sieht aus wie aus einem Bilderbuch, die Farben sind schöner (genauso wie die Frauen), das Wetter besser, das Meer beruhigender. Jung und Alt friedlich nebeneinander. Ich habe noch nie ein schöneres Dorf gesehen – und gleichzeitig auch keines, das so beunruhigend ist. Man fühlt sich wie in dem Film „Die Frauen von Stepford“. Leider hat der Mittag nicht ausgereicht die düsteren Geheimnisse dieser Idylle aufzudecken, ich habe meine Investigationen mit der genauen Beobachtung eines Stück Apfel-Zimt-Rosinen-Streuselkuchen abgeschlossen und die Beweise anschließend vernichtet.
Insgesamt kann ich mit gutem Gewissen sagen, dass ich die Sommertage hier in vollen Zügen genossen habe – mit Fahrradfahren, Spazierengehen, draußen lesen und lernen... Jetzt kann der Amsterdamer Herbst kommen, ich werde ihm mit meinem neuen Regenschirm, wasserdichter Jacke, hohen Stiefeln und einem Fahrradsattelgumminässeschutz (sowas kanns auch nur hier geben) trotzen.

Was die Uni angeht ist die Hälfte des Semesters nun vorbei, und ich habe in jedem Fach ein sogenanntes Midterm-Exam abgelegt und die erste von zwei Hausarbeiten abgegeben. Und im Gegensatz zu Deutschland (wo ich teilweise 1,5 Jahre auf eine Note warten muss) sind die Dozenten hier sehr schnell im Korrigieren (maximal 1,5 Wochen), so dass ich bereits weiß, dass die Welt immer noch in Ordnung ist. Nachdem ich nun dachte, dass ich mich von der anstrengenden Prüfungsphase erst mal ein bisschen erholen kann, wurde mir heute in meinem neuen Kurs „Fallacies“ (invalid moves in a critical discussion) mitgeteilt, dass ich bis nächste Woche zwei Bücher (für die ich 120 Euro bezahlt habe) und 6 Artikel mit je etwa 40 Seiten lesen (und verstehen) muss. Tja. So ist das eben, an der Amsterdamer Uni. Man lernt in einem Kurs der ein halbes Semester dauert, soviel wie im gesamten Grundstudium in Tübingen. :)

Trotz des strengen Unialltags versuche ich, alles hier zu genießen... So kommt es, dass ich mitten in der Nacht picknicken fahre, mit den Leuten auf meinem Flur Guitar Gero spiele, Fotoausstellungen und Vernissagen besuche, Brettspieleabende veranstalte und Bücher lese (die seit mindestens einem Jahr auf meiner Leseliste stehen). Oder nach Durgerdam radle. Und so kommt es auch, dass ich eine „Super Grand Holland“-Bustour für nächste Woche gebucht habe, die mir an einem Tag eine Windmühlenstadt, Den Haag, eine Holzschuhherstellerei, einen Tulpenmarkt, eine Käserei und noch eine Stadt, deren Name mir entfallen ist, zeigt. Ich bin gespannt, mit wem ich da im Bus sitzen werde... Der Bericht folgt dann.

Und weil hier einfach so viele kleine Dinge passieren, an die ich mich immer wieder mehr oder weniger gerne zurückerinnern werde, hier meine Top 3 seit dem letzten Bericht:

Auf Platz 3: Seltsame Vorgänge
Mir war lange Zeit unerklärlich, warum viele Holländer mir sagten, dass sie jetzt gehen sollten (I should leave) nachdem sie mir etwas gegeben haben. Meine erste Vermutung war, dass sie mit dem Kassenbon, dem Einkauf oder dem Ticket heimlich irgendetwas anderes mitgeben, vielleicht etwas illegales. Und um dann nicht mit mir in Zusammenhang gebracht zu werden müssten sie schnell gehen... Mein zweiter Verdacht war noch größenwahnsinniger, die Illuminaten und eine kollossale Verschwörung spielten darin eine entscheidene Rolle. Alles Unsinn, natürlich. „I should leave“ sagen die Holländer nämlich, wenn sie eigentlich „alstublieft“ sagen, und das wiederum heißt nichts andere als „Bitte“.

Auf Platz 2: Wirre Gedanken
Während meiner Klausuren- und Hausarbeitsphase war ich immer sehr in Gedanken und geistig überstrapaziert. Das führt zu mitunter seltsamen Ideen, die sich beispielsweise in folgender Gegebenheit manifestieren: Mein Kurs an der Uni im Spui-Gebäude (ui wird übrigens wie aaooouui gesprochen, ich mache das bei Gelegenheit mal vor) war vorrüber, und ich musste noch kurz ins Sekretariat ein Stockwerk höher. Nun stellte sich eigentlich nicht wirklich die Frage ob Treppe oder Aufzug, da es sich ja nur um ein Stockwerk handelte. Am Treppenhaus angekommen sah ich gerade zwei andere Studenten die Treppe herunterkommen, dachte mir „Ah ja, die Treppe geht nur runterwärts, da kann ich ja nicht hochgehen“, was mich dazu brachte doch den Aufzug zu wählen. Dass Treppen bidirektional sind, fiel mir tatsächlich erst im Sekretariat ein.

Auf Platz 1: Der „Prophet
Was ein Marktplatz mit Brunnen für eine kleinere Stadt ist, das ist der Damsquare mit seinem Denkmal für Amsterdam. Hier beginnen die meisten Stadtführungen, es gibt Bettler und Musikanten, eine Tramhaltestelle, ab und an einen kleinen Jahrmarkt und Menschen die sich silbern anmalen und ganz still stehen bis man ihnen Geld gibt. Natürlich gibt es auch diejenigen, die erst still sind, wenn man ihnen Geld gibt, und genau so einer ist „der Prophet“. Mit langem Bart und lauter Stimme steht er dann auf seiner Bierkiste, erhebt den Zeigefinger, schreit herum, hüpft auf und ab, sein Kehlkopf schwillt an, er wird ganz rot im Gesicht und wenn man denkt jetzt fällt er gleich von seiner Kiste kommt jemand, und gibt ihm etwas Geld. Dann beruhigt er sich, unterhält sich mit demjenigen, bis das Spektakel von vorne beginnt. Da ich kein niederländisch spreche, verstehe ich auch nicht so ganz, was er da sagt, aber ich habe immer vermutet es hätte was mit Sünden und Gott zu tun – das war es, was mir seine Mimik und Gestik gesagt hat. Irgendwann konnte ich meine Neugier dann nicht mehr zügeln, und fragte ihn, ob er Englisch oder Deutsch spreche. Er wurde ganz hektisch, nickte, und sagte „English, yes, yes, English!“. Daraufhin fragte ich ihn, was sein Anliegen hier wäre, woraufhin sich ein Englisch-Niederländischer Redeschwall ergoss, dem ich folgendes entnehmen konnte: Der gute Mann will nicht etwa jemanden bekehren oder das politische System anprangern, sondern er sucht eine Frau. Und was er da hinausschreit seien seine Wünsche die Frau betreffend, sowie eine Beschreibung seiner eigenen Vorzüge. Und ich würde zwar nicht seinem Typ entsprechen, aber wenn ich wollte, könne ich ihm meine Nummer geben. Daraufhin war ich diejenige, die rot geworden und schleunigst gegangen ist.


Soviel zu meinem vierten kleinen Bericht aus dieser charmanten, liebenswerten und absolut verrückten Stadt, die mir so sehr ans Herz gewachsen ist, wie ich mir das nie gedacht hätte. Wer gerne ein Date mit dem Propheten hätte soll mir einfach Bescheid sagen... und vorbeikommen.

Ansonsten bis zum nächsten Mal,

Anne


PS: Dieses mal ein Foto von meiner Radtour.
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Vera
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Re: Anne in Amsterdam

Beitrag von Vera »

Evil Gretchen hat geschrieben:„Ah ja, die Treppe geht nur runterwärts, da kann ich ja nicht hochgehen“, was mich dazu brachte doch den Aufzug zu wählen. Dass Treppen bidirektional sind, fiel mir tatsächlich erst im Sekretariat ein.
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
Super!

Danke für deine tollen Berichte!
Frack You!
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The Dodger
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Re: Anne in Amsterdam

Beitrag von The Dodger »

Sehr nett. Und sehr amüsant. :D
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Dor Kalach
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Re: Anne in Amsterdam

Beitrag von Dor Kalach »

Vielen Dank Anne! EInfach für alles!
Ich habe das Herz eines kleinen Mädchens.
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--
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"Der Unterschied zwischen den beinahe richtigen Worten und den richtigen ist von großer Bedeutung. -- Es ist der Unterschied zwischen dem Glühwürmchen und dem Blitz ."
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nette
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Re: Anne in Amsterdam

Beitrag von nette »

Ja...köstlich! Ich hätte ihn lesen sollen, bevor ich Dich als Susi gekillt habe. :wink: das mit dem Propheten hätte mich sicher inspiriert :D
Evil Gretchen hat geschrieben:.....einem Fahrradsattelgumminässeschutz (sowas kanns auch nur hier geben) trotzen.
Da ich einen Englischen Ledersattel befahradfahre, habe ich sowas auch. Ich nehme eine blaue Duschhaube. Jene, welche man über die Haare tun kann....und in der Geriatrie als Nässeschutz für die Füße dienen.. :wink:
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Evil Gretchen
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Re: Anne in Amsterdam

Beitrag von Evil Gretchen »

Beste Vrinden en Kennissen!
Ich sitze hier, und kann es gar nicht fassen, dass meine Zeit in Amsterdam schon vorbei ist. Es scheint mir, als hätten sich die letzten Monate geweigert, mir Zeit zum Luftholen zu geben. Ein Tag jagte den Nächsten, ein Ereignis löste das andere ab, und jetzt suche ich schon einen würdigen Nachfolger für mein Fahrrad und kann die Tage hier an den Fingern abzählen. Das erfüllt einen natürlich mit Wehmut, insbesondere da meine Zeit hier wirklich großartig war. In jedem Sinn. Das einzige, was ich nicht vermissen werde, ist das Wohnheim. Und das auch mehreren Gründen: Mit 10 Quadratmetern konnte ich mich anfreunden. Wirklich. Das ist gar nicht sooo klein, man bekommt das Wichtigste unter, und für einige Stunden kann man auch zu viert oder zu fünft auf dem Boden sitzen. Der Preis... Nun ja. Das ist in Amsterdam nun mal so, dass man für ein Zimmer wie meines stolzes 420 Euro bezahlt. Damit habe ich mich auch abgefunden. Und dass das Klo und das Bad von 17 Leuten benutzt wird, nun gut, es ist eben eine große WG. Mit einem entsprechenenden Putzplan kann man das auch schon irgendwie regeln. Alles Gewohnheitssache, und auch damit habe ich mich abgefunden. Dass der Hausmeister dann aber überall Plastikkisten verteilt, in denen alles Essbare aufbewahrt werden muss, das macht einen dann schon stutzig. Und wenn er einem dann sagt, dass das nötis ist um die Mäuse in den Griff zu bekommen, dann denkt man schon mal darüber nach eine Mietminderung zu beantragen. Wenn die Mäuse Monate später immer noch nicht weg sind, und einem ganz frech beim Kochen und Spülen zuschauen, dann will man eigentlich ernst machen. Aber gut. Es sind ja nur Mäuse. Wenn dann aber die Küche nicht mehr nutzbar ist, weil diese aufgrund von Asbest in der Wand hermetisch abgeriegelt und abgesaugt werden muss, während Männer in Ganzkörperanzügen durch den Flur rennen, dann scheint das Maß voll zu sein. Und tatsächlich! Eine Mietminderung scheint in Sicht! Die Vermietungsorganisation erstattet jedem Flurbewohner 20 Euro für die Umstände mit der Küchennutzung und erlaubt trotz der Brandgefahr elektrische Kochplatten in den Zimmern. Yippieh! Damit ist die Welt wieder in Ordnung und ich bin versöhnt.

Aber nun in guter alter Manier einige der Erlebnisse, die sich mir am meisten einprägten. Heute: Anne wird kriminell und stiehlt ein Fahrrad, Anne bewundert den U-Bahn-Bau, Anne macht Ausflüge und Anne trifft seltsame Menschen.
1.) Anne stiehlt ein Fahrrad
Auf dem Waterlooplein-Markt kann man sehr günstige Fahrradketten mit Schloss für etwa 15 Euro erstehen, die im normalen Handel um die 40 Euro kosten. Diese müssen natürlich irgendeinen Nachteil haben. Der Nachteil meines Schlosses war der, dass es sehr schnell rostete. Quasi über Nacht. Und ich dann das Schloss nicht mehr aufbekommen habe, egal was ich unternommen habe (schlagen, Handcreme auf Schlüssel, anschreien). Was tut man in einer solchen Situation, wenn man unbedingt ein Fahrrad braucht? Richtig, man spaziert abends durch Amsterdam, und wartet, bis man angesprochen wird ("Fietse?" (Fahrrad?)). Bei mir war das am zweiten Abend der Fall, an dem ich versucht habe wie ein verlorener Tourist auszusehen, der sich nichts besseres vorstellen kann, als von einem Fahrraddieb angesprochen zu werden. Nach kurzer Verhandlung hatte ich einen Deal: Er knackt mir ein Fahrrad meiner Wahl, und bekommt dafür 20 Euro. Normalerweise kosten die geknackten Fahrräder 7 - 12 Euro, aber ich hatte ja einen ganz speziellen Fahrradwunsch, und das kostete natürlich extra. Ich zeige ihm also das Fahrrad meiner Wahl, er nimmt seine Werkzeuge zur Hand, und etwa 1,5 Minuten später war das Schloss geknackt. Ich gebe ihm die 20 Euro, bitte ihn kurz zu warten, und hole aus meinem Zimmer das neue Schloss, das ich vorab schon gekauft hatte. Im Aufzug wieder nach unten wird mir plötzlich ganz heiß, und mir entfährt ein "Mist!". Habe ich doch gerade tatsächlich einen Fahrraddieb, den ich schon bezahlt hatte, gebeten, kurz auf mein Fahrrad aufzupassen!? Das kann ja wohl nicht sein! Wie doof kann man sein! Aber: Er steht noch da. Grinsend. Und sagt mir, dass das eben ganz schön doof von mir war. Aber mein Fahrrad ist noch da, ich mache das neue Schloss fest, und versuche ganz schnell alles zu vergessen.

2.) Anne bewundert den U-Bahn-Bau
Amsterdam hätte zusätzlich zu seiner Metro, seinem Tram-Netz und dem sehr gut ausgebauten Busnetz noch gerne eine U-Bahn. Das möchte Amsterdam schon seit vielen Jahren, nur gab es da immer ein Problem: Niemand wollte den Bau versichern. Aus gutem Grund. Amsterdam ist vollständig auf Morast erbaut, die ganze Stadt steht auf Holzpfählen (oder die neueren / renovierten Gebäude auf Betonpfeilern), die etwa 30 Meter in den Untergrund gerammt wurden. Bei einer Bootstour am Hauptbahnhof vorbei kann man das sogar richtig gut sehen, der Hauptbahnhof steht selbst nämlich auf 9000 Holzpfählen.
Jetzt, nach twa 5 Jahren Suche nach einem Versicherungsunternehmen, ist es geschafft. Der U-Bahn-Bau ist versichert und Amsterdam konnte endlich mit dem geplanten Bau starten. An drei Stationen wird momentan gewerkelt, die Löcher sind fast fertig ausgehoben. Und ein gewisses Versicherungsunternehmen bereut einer seiner Entscheidungen ganz gewaltig: Es kommt zu massiven Erdverschiebungen, Häuser sacken einseitig ab oder stürzen ganz ein, alles steht unter Wasser, ist jetzt noch zusätzlich gefroren und der Bau wurde erstmal abgebrochen. Die Menschen, die an den Baustellen leben, müssen teilweise in neue Wohnungen umgezogen werden, weil die Häuser immer noch absacken oder einstürzen könnten. Und ich beobachte das Ganze, innerlich kopfschüttelnd. Seltsame Großstadtwelt!

3.) Anne macht Ausflüge
Würde jetzt zu weit führen. Von meinen Ausflügen nach Zandvoort, Edam, Volendam, Marken, Utrecht und Antwerpen erzähle ich dann gerne persönlich.

4.) Anne trifft seltsame Menschen
- "Excuse me, I have a big problem. I have no money for wine".
- Am Sinterklaas-Tag (Nikolaus, wird in den Niederlanden wie bei uns Weihnachten gefeiert, während Weihnachten eher wie bei uns Nikolaus gefeiert wird) sangen einige Menschen in Stoffhosen (obwohl es eiskalt war) Lieder, spielten Tambourin und sahen auch sonst recht glücklich aus. Ich hielt sie für traditionelle Niederländer, die Sinterklaas feiern. Dass es sich bei dem Lied um eine Hare-Krishna-Version handelte, darauf musste ich erst aufmerksam gemacht werden
- "Ah, so you're the guy who wants to buy my bike?" - "Yes" - "So, you see, it's a womans bike and it's partly glittery pink, so you should repaint it" - "Oh no, that's ok, I like the bike the way it is, how much do you want for it?" - "So, the bike is not for you?" - "It is for me! I said I like it. How much?"

So. Eine Nachricht wird es von mir noch geben. Dann ist Schluss.
Viele zweitletzte Grüße aus Amsterdam, der wunderbarsten Stadt, in der ich je sein durfte,
eure Anne
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Das Spitzohr
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Re: Anne in Amsterdam

Beitrag von Das Spitzohr »

Oh man ich kann mir das noch 1000 Mal durchlesen :lol:
Beim gemeinsamen Spielen, neue Leute und Systeme kennen lernen und zusammen Spaß haben. (Vereinsmotto 2003)

Ich töte durchschnittlich 293,5 Zombies pro Stunde
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nette
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Re: Anne in Amsterdam

Beitrag von nette »

:D Anne kommt nach Hause....wie schön! :D :D :D (...i like it glittery pink...Jeah! :D )
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Evil Gretchen
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Re: Anne in Amsterdam

Beitrag von Evil Gretchen »

Beste Vrinden en Kennissen,
es ist vorbei. Deutschland hat mich wieder (an dieser Stelle darf kurz gejubelt werden).
Und wie das eben so ist, wenn man so kurz nach dem Ende seiner Auslandszeit steht, zieht man natürlich Resumé. Ich möchte das in drei kleinen Listen tun, die weit davon entfernt sind, vollständig zu sein:

Was ich jetzt, zurück in Deutschland, vermisse:
- Jasmin, die mir in Amsterdam eine wirklich gute Freundin geworden ist
- Die Uni, die hier so viel besser, effektiver, ausgefeilter, strukuturierter, sinnvoller und einfach besser ist, als in Deutschland
- Amsterdam an sich, als Potpourri von verschiedensten Menschen, die alle ein bisschen einen Knall haben, aber dabei unheimlich nett sind
- Radwege, deren maximale Steigung der einer durchschnittlichen Brücke entspricht
- Meinen Albert-Heijn-Supermarkt um die Ecke, der mich jede Woche dazu brachte, etwas zu essen, was ich vorher noch nie versucht hatte
- Die vielfältigen Restaurants und Imbisse, in denen man verschiedenste Küchen (Surinamesisch, Kuala-Lumpuresisch, Javanesisch...) kennen lernen konnte

Was ich im letzten halben Jahr gelernt habe:
- Die Welt geht nicht unter, wenn man alleine ist.
- Man gewöhnt sich an alles
- Niederländisch zu verstehen, ist gar nicht so schwer
- Man kann alles auch ein bisschen lockerer nehmen
- Eine Menge über Argumentationstheorie

Was ich in Amsterdam vermisst habe:
- Deutsches Brot. Die deutsche Brotauswahl. Deutsche Brotkruste. Brezeln.
- Dass ich problemlos genau das sprachlich ausdrücken kann, was ich sagen will
- Gute Musik beim Weggehen und in meiner Wohnheimsküche (Die Niederländer kennen da nur eine einzige Musikrichtung: Übelster 80er-Jahre-Techno)
- Natürlich meinen Freund und Katinka und Leifa, die entzückendsten Katzen der Welt
- ROLLENSPIELEN MIT EUCH

Ich freue mich, wieder hier zu sein,
auf bald, wenn wir mal wieder zusammen frühstücken,
Anne
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Aranel
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Re: Anne in Amsterdam

Beitrag von Aranel »

Willkommen zu Hause liebe Anne. :)
"Wenn man einen Waldläufer bei sich hat, dann tut man gut daran, auf ihn zu hören, ..."
Gandalf, der Graue
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Vera
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Re: Anne in Amsterdam

Beitrag von Vera »

Evil Gretchen hat geschrieben:Ich freue mich, wieder hier zu sein,
auf bald, wenn wir mal wieder zusammen frühstücken,
Anne
Wann frühstücken wir denn? Da freu ich mich auch schon drauf. :-)
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