Rollenspielverein Biberach e.V. Palaver - Verein für Rollenspiel

Hallo ihr Lieben,
ich habe eine Bitte an euch.
Ich möchte von euch, dass ihr an einer Umfrage teilnehmt.
Diese Umfrage findet im Rahmen meines Psychologieseminars statt und ist Teil einer Gruppenarbeit.
Wir haben das Thema "Einstellung von Medizinern und nicht Medizinern zum Thema Behinderung".

Ich würde mich riesig freuen, wenn so viele wie möglich teilnehemen.
Ablauf ist wie folgt:
Fragebogen durchlesen
Antworten an meine Mailadresse schicken(Juliane.Mazzarisi@uni-ulm.de)
Fertig.

Zum Thema Anonymität möchte ich folgendes sagen:

Es wird kein Name für die Umfrage verwendet, dass einzige was ich brauche sind eure Antworten.
Die Fragen sind sehr persönlich, dass weiß ich.
Die Mails werden nach der Auswertung sofort gelöscht und von Niemanden außer mir gelesen.

Ich fände es schön wenn ihr evt. eure Gründe für die gegebenen Antworten dazu schreibt. Einfach um die Ergebnisse authentisch begründen zu können.

Bei Fragen einfach ne PN schreiben.
Schon mal Danke im vorraus.
Teilnahmeschluss Sonntag
Liebe Grüße Juliane

Hier ist der Fragebogen.

Fragebogen

Geschlecht:
Alter:
Arbeit/Ausbildung im medizinischen Sektor: (ja/nein):
(Lösung d.h. ja/nein immer hinter die Frage schreiben)

1) Gibt es bei Ihnen in Ihrem näheren Umfeld Menschen mit einer Behinderung? (ja/nein):

2) Haben Sie schon einmal bewusst oder unbewusst Menschen mit Behinderungen anders behandelt? (ja/nein):

3) Würden Sie im Zuge einer Schwangerschaft (der Partnerin) pränatale Untersuchungsmethoden in Anspruch nehmen, welche Hinweise auf eine mögliche Behinderung des Kindes geben?

4) Würden Sie einen Schwangerschaftsabbruch in Betracht ziehen, wenn das Kind körperlich behindert wäre?

5) Würden Sie einen Schwangerschaftsabbruch in Betracht ziehen, wenn das Kind geistig behindert wäre?

6) Wären Sie bereit Ihre berufliche Tätigkeit einzuschränken/aufzugeben um ein behindertes Familienmitglied zu pflegen?

Falls Sie noch Anmerkungen haben, können Sie diese gerne hier vermerken:

leute bitte.ich brauch noch.mehr antworten.
großes lob an diejenigen die das schon gemacht haben
aber ich brauche vor allem noch mehr nicht mediziner.
es dauert auch echt nicht lang.

Hallo Juliane,

Arya hat geschrieben:Ich brauche vor allem noch mehr nicht mediziner.

ich bin zwar auch ein halber Mediziner, aber wenn es für dich trotzdem eine Hilfe ist: kurze PN und ich schicke dir auch von mir einen beantworteten Fragebogen.

Viele Grüße

Sven

meine solltest du auch haben.

so an dieser stelle mal vielen dank an alle mir geholfen haben und den fragebogen ausgefüllt haben.
ich war ehrlich überrascht, dass es so wenig waren. aber egal.trotzdem natürlich noch einmal danke an diese.
für ganz kurz endschlossene:
ihr könnt bis morgen noch antworten schicken.obwohl ich nicht ehrlich mit mehr antworten rechen als die, die ich schon bekommen habe.

Arya hat geschrieben: ich war ehrlich überrascht, dass es so wenig waren.

Vielleicht wegen fehlender Anonymisierung?

Zumindest für mich ein Grund.

Zusätzlich dazu kommt, dass die Fragen ja seeehr persönlich sind und nicht anonym.

Vielleicht, weil für den einen Teil der User, welche medizinisch oder sonderpädagogisch geschult sind, die Fragen zu eindimensional und für den Rest zu weit weg sind für eine realistische Selbsteinschätzung?

Alles klar.

Natürlich kann ich mir vorstellen, dass die fehlende anonymisierung ein schwerwiegender grund war.
hat mich ehrlich auch gestört.
nur war zu wenig zeit und erfahrung. wird nicht wieder so vorkommen.

@oli.
natürlich sind die fragen eindimensional auch für mich und das macht auch sinn.
wenn die fragen nicht so wären, könnten wir nicht mit geringen aufwand viele leute fragen.
um eine vernünftige antwort zu geben bräuchte es zu jedem befragten ein persönliches interview.
doch leider ging das nicht, weil teil der vorgegebenen aufgabe nun einmal eine umfrage war.
das geht meinen mitstudenten genauso.denk dir bitte mal auf die schnelle einen frageborgen zum thema sterbehilfe.
die antwort ist immer unbefriedigend.
also bevor du das nächstemal eine so abschätzige antwort gibst denk nach!
ich weiß nicht was du von mir denkst.ich bin nicht so realitätsfern, dass ich das nicht checken würde
auserdem würde ich nicht sagen, dass es für ungeschulte zu weit weg ist für eine realistische selbsteinschätzung.
jeder hat auf irgendeine weise kontakt zu diesem thema und wenn es nur eine gedankliche auseinandersätzung ist.
Für eine solche einschätzung braucht man sicher keine schulung, es reicht schon völlig ein denkender mensch zu sein der sich zu einem thema eine meinung bilden kann.

Danke für die kritik

Hallo Arya.

Zunächst mal vielen Dank für die ehrliche und sachliche Rückmeldung.
Ich hoffe, ich habe dir nicht das Gefühl gegeben, ich wolle dich als Person kritisieren. Möglicherweise war meine Antwort einfach zu kurz gefasst und zu wenig begründet, um sie deinerseits als `bedacht´ zu betrachten. `Abschätzig´sollte meine Antwort im Übrigen auch nicht sein. Möglicherweise hat die Kürze meines Posts diesen Eindruck vermittelt. Dann bitte ich um Entschuldigung.

Auch, wenn das Thema für dich vielleicht schon lange erledigt ist, möchte ich doch noch einmal auf ein oder zwei Punkte eingehen.



Ich habe mir die Mühe gemacht, den Fragebogen schriftlich auszufüllen. Je weiter die Fragen voranschritten, desto länger wurden die Antworten. Bei Frage 4 habe ich ehrlich gesagt aufgegeben.

Ich bin zum Schluss gekommen, dass ich nur 2 Möglichkeiten habe:

1) Ich antworte politisch korrekt und schreibe irgendwas hin von "Recht auf Leben" oder "sich an den kleinen Dingen erfreuen und dankbar sein". Ich halte das für eindimensional.

2) Ich bin von der Problematik direkt oder indirekt (privat oder beruflich) betroffen und habe einen ungleich größeren Erfahrungshorizont. Tatsächlich zähle ich mich zu dieser Gruppe. Ich weiß teilweise überhaupt nicht, wie ich die Aspekte der Problematik, welche ich in zahllosen Seminaren zur Soziologie der Behinderten um die Ohren gehauen bekommen habe, in einen Fragebogen packen kann, ohne ins Eindimensionale abzurutschen. Darum habe ich bei besagter Frage 4 abgebrochen.

Zu deiner Anmerkung, ein jeder habe eine Meinung zu diesem Thema, kann ich dir nur zustimmen. Die Frage ist aber nicht, ob jeder eine Meinung hat, sondern die Verwertbarkeit der Antworten.
Bei den meisten von uns sind es eben mangels Erfahrung eher moralisch geprägte Meinungen, wie die Betroffenen eigentlich entscheiden sollten. Und diese Meinung glaubt man schließlich, auch auf sich anzuwenden.
Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und unterstelle jedem, der strikt gegen eine Abtreibung eines Ungeborenen mit Behinderung ist, dass er für eine Antwort eine knappe Minute gebraucht hat. In einer reellen Situation, als Betroffener, wird man nächtelang mit sich ringen, wird Meinungen von Experten, von Familien und Freunden einholen. Man wird Entscheidungen fällen und wieder anzweifeln. Man wird moralische Argumente auffahren und mit den in Aussicht stehenden Lebensumständen abgleichen. Wie kann man einen solchen Prozess in einen Fragebogen packen?
Wie kann ein nicht Betroffener oder Geschulter die Tragweite jedweder Entscheidung erfassen?

Eine Kleinigkeit nebenbei: ich werde, wenn der Kleine pünktlich ist, in einer Woche Papa. Ich kann dir versichern, dass ich in Panik verfalle, wenn ich darüber nachdenke, dass der Kleine mehrstschwerfachbehindert sein könnte. Ich bin überhaupt nicht in der Lage einen klaren Gedanken darüber zu fassen, wie ich bei einer solchen Nachricht reagiert hätte. Ich kann überhaupt nicht sagen, wie sehr ich nicht darüber nachdenken kann. Glücklicherweise sieht alles ganz gut aus. Ich will damit nur deutlich machen, dass jeder rationale Gedanke eines Nicht-Betroffenen ( und ich bin verdammt rational) keinen Cent wert ist, wenn es hart auf hart kommt. Ich WEIß ganz einfach nicht, welche Meinung ich tatsächlich habe. Als Papa! Als Sonderpädagoge bzw. als moralischer Mensch ist das was anderes.
Also bleibe ich dabei: eine realistische Selbsteinschätzung geht nur als Betroffener, der die Entscheidung schon einmal fällen musste.


Weiter im Text.
Du sagst selbst, "um eine vernünftige Antwort zu geben bräuchte es zu jedem Befragten ein persönliches Interview"
Da das nicht geht, befragt ihr lieber viele Leute und nehmt in Kauf, dass die Antworten von vorne herein nicht in die Kategorie "vernünftig" fallen können. Somit habt ihr einen Haufen Antworten auszuwerten, die ich, und dabei bleibe ich bei meiner Formulierung, als eindimensional bezeichnen würde.

Ich erzähle dir natürlich nichts Neues. Du hast die Problematik ja selbst angesprochen. Du sagst selbst, jede Antwort sei immer unbefriedigend.

Nun muss ich noch einmal nachfragen, warum du mir unterstellst, ich hätte bei meinem Post nicht nachgedacht, wenn du mir im Grunde zustimmst. Natürlich habe ich über meine Antwort nachgedacht. Ich habe nur leider versäumt, meine Meinung zu begründen.

Vielleicht wären 5 persönliche Interviews mit Betroffenen tatsächlich fruchtbarer als 50 ausgewertete Fragebögen mit vorhersehbaren Antworten und fiktiven Begründungen.

Dass eure Seminaraufgabe euch einen Fragebogen als Forschungsmethode vorschreibt mag ärgerlich sein, aber es ändert nichts an der Problematik der fiktiven Antworten auf moralisch geprägte Fragen.

So. Ich hoffe, du kannst mit meiner Argumentation etwas anfangen und sie auf der sachlichen Ebene betrachten, denn genau da wollte ich sie ansiedeln.

Vielleicht findest du ja in meinen Gedanken (nennen wir es beim Namen: in meiner Kritik) ein paar Formulierungen, die dir dennoch bei deiner Seminararbeit helfen können. Möglicherweise gibt es ja Gelegenheit, auf einer Metaebene über den Fragebogen und die damit verbundenen Erfahrungen einzugehen.

Vielleicht hältst du das aber nach wie vor für abschätziges Geschwätz eines Ignoranten, der sich "gerne reden hört" (was auch auch stimmt).
Das würde ich bedauern, aber akzeptieren.

"Meinungen sind wie A****löcher, jeder hat eins."
Woody Harrolson in Larry Flint


Grüße,
Oli