Dor Kalach hat geschrieben:Daniel hat geschrieben:Ich würde jedem einen Blick dorthin empfehlen
NEIN!
Eben das möchte Ich nicht.
Ich kann es euch nicht verbieten, aber in desem Forum ist mir zu viel Wissen drin, das man auch erfahren kann...
Doch! Man kann es verbieten! Wer als Nicht-Erzähler dringend nach Spoilern schauen möchte, kann es zwar machen, aber was ist das für eine verderbte Gestalt? Das machen doch nur Leute, die auch erstmal alle Kauf-Abenteuer durchlesen, in denen sie dann später mitspielen wollen.
Im ***** und ******* [Name eines besser nicht zu nennenden Rollenspielverlags]-Forum sind zwar manche(!) aber längst nicht alle Beiträge mit "SL" oder "Spoiler" gekennzeichnet. Die Informationslage bei Engel ist eben auch dergestalt, daß man mit etwas Harmlosem zu fragen anfängt und dann kommt im Laufe der Antworten dann immer mehr Zeug nur für Erzähler-Augen auf.
Das Problem ist nicht, daß man das eine oder andere Geheimnis dieser Welt vorab entdeckt. Das hat auch der betreffende Mitarbeiter des Verlags, der unter der Bezeichnung "Bookworm55" postet, nicht begriffen. Insbesondere hat er nach der Veröffentlichung des Raphaeliten-Ordensbuches nachgefragt, wie es den Leuten so gefällt, und als dann aufkam, daß die meisten Erzähler die Ordensbücher NICHT den Spielern zum Lesen freigeben, hat er sich aufgeführt und mir persönlich sogar untersagt selbst handschriftliche Abschriften aus den Büchern an Spieler weiterzugeben, da dies eine "Copyright"-Verletzung darstelle (was im übrigen F-A-L-S-C-H ist, da hier in Deutschland kein US-"Copyright", sondern ein Urheberschutzgesetz gilt, welches aber solche Privatkopien jederzeit erlaubt.).
Das Problem mit den Engel-Publikationen ist, daß in ein und demselben Buch, ja sogar in demselben Absatz, sich völlig offen für Spieler geeignete Passagen mit harten Spoilern abwechseln. Man kann aus dem Grundregelwerk ein paar wirklich schöne Passagen nicht herausgeben, da in Seitenbalken, Fußnoten und - am schlimmsten - einfach in einem Satz mittendrin in einem Absatz, Sachverhalte offenbart werden, die man lieber im Spiel erleben möchte. Wenn ich Cthulhu spiele, so möchte ich ja in einem Text zu Sitten und Gebräuchen in den 20er Jahren nicht von einer Beschreibung der allgemeinen politischen Lage, wie sie jeder Charakter aus der Tageszeitung her kennen könnte, auf die geheimen Kultisten des ***** und ******* [Name eines besser nicht zu nennenden Rollenspielverlags]-Kultes, die Hugenbergs Presseimperium kontrollieren, hingewiesen werden. Besonders dann nicht, wenn ich so etwas eben nur einmal als Überraschung erfahren kann. Kommt man dann in einem Szenario an eine Stelle, wo den Charakteren die Verquickung des üblen Kultes mit der Presse offenbar wird, so kann man dann ja nur gähnen, weil man es ja schon gelesen hat.
So etwas versteht der betreffende Verlagsmitarbeiter nicht (non-disclosure-agreement hin oder her). Bei Deadlands gibt es in den Publikationen immer drei Teile: Das Aufgebot (kann und soll JEDER lesen), Das Niemandsland (nur speziellen Charakteren bekannte Information z.B. für Huckster), Der Marshall-Teil (nur für den Spielleiter). In den beiden Teilen davor, die in der Regel sehr in-game und stimmungsvoll geschrieben sind (z.B. das Buch für die Pinkertons ist ein Ausbildungs-Handbuch der Agentur für Feldagenten), sind für den Marshall Seitenverweise auf den Marshall-Teil enthalten. So kann man lesen ohne das Leseerlebnis zu stören und der Marshall blättert dann eben die schlimmen Wahrheiten nach. Man kann somit auch ganze Spieler-Anteile herausgeben. Das geht bei Engel leider nicht. Sie haben im Grundregelwerk alle Information ungeachtet, ob ein Story-Hook oder gar eine echte Erklärung für übles Zeug darin steckt, miteinander vermischt. In den beiden Ordensbüchern Michaeliten und Gabrieliten auch. Bei den Raphaeliten haben sie wenigstens in den ersten drei Kapiteln etwas mehr angedeutet, und erst hinten die Katze (auch nur zum Teil, zwar -aber das ist ja bei ***** und ******* [Name eines besser nicht zu nennenden Rollenspielverlags] üblich) aus dem Sack gelassen.
Problematisch ist z.B. daß sie in den Ordensbüchern wichtige Hintergrund-Charaktere und sogar Beispiel-Engel aufführen, die man auf den ersten Blick als eine Art "Serviervorschlag" für den Erzähler UND für Spieler-Engel hernehmen kann. Das ist - laut Bookworm55 - falsch gedacht. Da hat er sogar mal recht: die Informationen, die zum Hintergrund der Beispiel-Engel stehen (manche haben ja auch schon Sigil bzw. Scriptura) haben es nämlich in sich. Da werden ganz beiläufig wichtige Infos weitergegeben, die der Erzähler häufig als Hintergrund-Motivation für eine ganze Chronik benutzen kann (so war es jedenfalls bei meiner ersten Engelchronik - im Michaeliten-Ordensbuch ist dermaßen viel politischer und mystischer Sprengstoff, daß man sich (nicht nur) als Michaelit das Spiel ziemlich versauen kann, wenn man das alles liest).
Dor Kalach hat geschrieben:
Ich muss in dem Fall Daniel recht geben, da führt sich ein ***** und ******* [Name eines besser nicht zu nennenden Rollenspielverlags]-Mitarbeiter etwas daneben auf, aber das kriegt er wieder aufs Brot geschmiert.
Dann mach' mal. Wie ist dein Benutzername dort? Meiner ist - O, Wunder! -
Zornhau (das ist einer der Grundhiebe im Fechten im Langen Schwert). Den habe ich normalerweise nur in Schwertkampf-Foren, aber ich fand das so passend (hatte ich übrigens mal erwähnt, daß ich Gabrieliten soooooo coooool finde?).
Also Bookworm55 ist einfach jemand, der stets das letzte Wort behalten muß, indem er ja danach einfach den ganzen Thread schließt. Das führt natürlich nicht wirklich zu einer echten Diskussion, wie man sie z.B. bei Pinnacle Entertainment Group - den Machern von Deadlands und Savage Worlds - findet. Auch hinter Deadlands steckt ein - ziemlich fieser übrigens - Metaplot, den man besser erst im Spiel "erspielt", doch versucht der Verlag nicht die Spielleiter "dumm" zu halten. Man hat den Eindruck irgendwem bei ***** und ******* [Name eines besser nicht zu nennenden Rollenspielverlags] geht jedesmal einer ab, wenn ein Erzähler verstört bemerkt, daß seine Spieler, wenn sie die Ordensbücher und das Regelwerk lesen würden, ja genausoviel Informationen haben, wie er selbst. Ich glaube, die haben keine Ahnung, wie es ist, wenn man Geschichten von Belang (in der Spielwelt) erzählen will und vom Metaplot kaum was mitbekommt. Man solle sich dabei auf "unverfängliche", "kleine" Plots beschränken - also alles das, was die Welt der Engel besonders macht, außen vor lassen, damit man nicht den tollen aber streng geheimen Metaplot unbekannterweise verläßt und somit seine Chronik unortodox (=ketzerisch) wird.
***** und ******* [Name eines besser nicht zu nennenden Rollenspielverlags] will natürlich auch in den nächsten Jahren viele Engel-Publikationen verkaufen. Aber wenn ich dann auf eine ganz konkrete Frage nur als Antwort bekomme: ich weiß das ja, aber Du mußt warten, bis das nächste Buch im Handel ist. Ätsch! Dann bekomme ich das Kotzen. ---- Dann kommt der Zorn(hau).
Ich finde, Engel hat immenses Potential. Vom System, von der Welt und von den Geschichten, die man dort erzählen und erleben kann. Jedoch ist der Umgang mit den Fans UND KUNDEN(!) nicht in Ordnung.
(Ich hoffe ja, die Psychonauten bei Degenesis sind aufgeschlossener - die bisherigen Beiträge im Forum lassen jedenfalls hoffen! - Auf eine versporte Zukunft!)