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Der Friedhof

Verfasst: Sa Dez 08, 2012 1:12
von DonJohnny
Ein Friedhof für die gefallenen Helden und "Helden" des unheimlichen Westens. Baschdi, der erste Post gehört dir :wink:

Re: Der Friedhof

Verfasst: Sa Dez 08, 2012 5:17
von Bash-D
Mein Name ist Nathaniel Price und das ist meine Geschichte:

Aufgewachsen bin ich gottesfürchtig und streng nach den Richtlinien der protestantischen Kirche. Ich wandte mich gern an Gott und schnell erfuhr ich, dass ich tatsächlich mit ihm ins Gespräch kommen konnte. Er hat mich erwählt. Schenkte mir Gaben und Segnungen. Ich sollte den Kampf gegen die dunklen Mächte, die diese Welt bedrohten aufnehmen. Ich wurde zu einem Krieger des Herrn. Bekämpfte Abscheulichkeit um Abscheulichkeit, Dämon um Dämon. Nun führte mich die Reise nach Kanada. Zusammen mit einer Gruppe von faszinierenden Leuten. O'Shannon, auch ein Mann Gottes. Katholik. Berufen auf den "heiligen Stuhl". Ein grundguter Mann mit der falschen Motivation. Der Herr hatte auch ihn beschenkt mit Gaben und Segnungen. Mr. Murray, ein Ausnahmeschütze mit gutem Herz, der aber eher dem Geld als Idealen folgt. Bohan, ein Mann aus dem östlichsten Teil dieser Welt. Er geht seinen eigenen Weg, aber dieser Weg ist ein Guter, wie ich finde. Er lebt so, wie er es für gut befindet. Ist mit sich selbst im Reinen. Und schließlich Jeffrey Springs. Päpstlicher als der Papst, Philantrop der höchsten Güte, Spieler, Gentleman. Er fasste alle Tugenden unsrerer Männer auf sich zusammen und setzte sie dreimal so gut um. Ein Mann, der kein Blatt vor den Mund nimmt und so von sich selbst überzeugt, dass es schon bis in die höchsten Himmel stimkt. Ein Mann, der viel schon gesehen hat, sich aber auf ein Level hebt, das er nicht verdient hat.
Der Mann, der mich zu dem getrieben hat, was ich wurde. Hat mir vorgeworfen, den Teufel anzubeten. Nicht im Auftrag des Herrn zu arbeiten. Unmoralisch zu sein. Egoistisch. Gar egoman. Das sagte er mir! Dem Krieger des Herrn, der das Böse von Antliz der Welt tilgen sollte. Nachdem ich diesen Mann traf, bekam ich dunkle Gedanken, Gedanken, die mir, so dachte ich damals, als Werkzeug der Rache vom Herrn geschickt wurden. Ein Werkzeug, um mich besser, stärker zu machen. Ich sträubte mich dagegen. So gut ich konnte. Ich wusste, dass daraus nichts Gutes geboren würde.
Aber irgendwann wurde mir klar, dass ich diese Werkzeuge doch benutzen könnte. Werkzeuge, um mich zu stärken. Doch mit deren Einsatz kamen die dunklen Gedanken. Meine Verbindung zum Herrn, die mich bestimmte, mich leitete, wurde unterbrochen. Er war weg. Da stand ich nun allein und verlassen. Versuchte, zurückzukehren... scheiterte. Versuchte, meinen eigenen Weg zu finden... Scheiterte. Und so wurde ich verdorben von diese Macht. Von hasserfüllten Gedanken. Von dem Drang, Böses zu tun. Und ich tat Böses, tötete, griff meine Freunde an. Und unterlag. Allein. Ich hatte meinen Herrn und meine Mitstreiter verlassen, die mir Gutes wollten. Vielleicht ist es besser so...

Re: Der Friedhof

Verfasst: Sa Dez 08, 2012 11:30
von The Dodger
Harte Worte, Mister Price, ich wußte gar nicht, dass unsere kurze Begegnung einen solchen Eindruck bei Ihnen hinterlassen hatte. Harte Worte, aber dennoch wohl die ehrlichsten, die ich je von Ihnen gehört habe.

Jeffrey Springs nimmt den Derby vom Kopf und schweigt eine Minute.

Das war nicht die Richtung, in die ich Sie treiben wollte, Mr. Price, aber letzten Endes sind wir alle doch nur Menschen - und das bedeutet, wir machen Fehler. Es tut mir leid, Mr. Price, mögen Sie in Frieden ruhen.