Poesie
- nette
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Re: Poesie
Lieblingszitat aus »Nachtzug nach Lissabon.«:
»Von tausend Erfahrungen, die wir machen, bringen wir höchstens eine zur Sprache, und auch diese bloß zufällig und ohne die Sorgfalt, die sie verdiente. Unter all den stummen Erfahrungen sind diejenigen verborgen, die unserem Leben unbemerkt seine Form, seine Färbung und seine Melodie geben. Wenn wir uns dann, als Archäologen der Seele, diesen Schätzen zuwenden, entdecken wir, wie verwirrend sie sind. Der Gegenstand der Betrachtung weigert sich still zustehen, die Worte gleiten am Erlebten ab, und am Ende stehen lauter Widersprüche auf dem Papier. Lange Zeit habe ich geglaubt, das sei ein Mangel, etwas, das es zu überwinden gelte. Heute denke ich, dass es sich anders verhält: dass die Anerkennung der Verwirrung der Königsweg zum Verständnis dieser vertrauten und doch rätselhaften Erfahrungen ist. Das klingt sonderbar, ja eigentlich absonderlich, habe ich das Gefühl, das erste Mal richtig wach und am leben zu sein. Wenn es so ist, dass wir nur einen kleinen Teil von dem leben können, was in uns ist – was geschieht mit dem Rest?«
»Von tausend Erfahrungen, die wir machen, bringen wir höchstens eine zur Sprache, und auch diese bloß zufällig und ohne die Sorgfalt, die sie verdiente. Unter all den stummen Erfahrungen sind diejenigen verborgen, die unserem Leben unbemerkt seine Form, seine Färbung und seine Melodie geben. Wenn wir uns dann, als Archäologen der Seele, diesen Schätzen zuwenden, entdecken wir, wie verwirrend sie sind. Der Gegenstand der Betrachtung weigert sich still zustehen, die Worte gleiten am Erlebten ab, und am Ende stehen lauter Widersprüche auf dem Papier. Lange Zeit habe ich geglaubt, das sei ein Mangel, etwas, das es zu überwinden gelte. Heute denke ich, dass es sich anders verhält: dass die Anerkennung der Verwirrung der Königsweg zum Verständnis dieser vertrauten und doch rätselhaften Erfahrungen ist. Das klingt sonderbar, ja eigentlich absonderlich, habe ich das Gefühl, das erste Mal richtig wach und am leben zu sein. Wenn es so ist, dass wir nur einen kleinen Teil von dem leben können, was in uns ist – was geschieht mit dem Rest?«
What is this? Ich bin nicht Jim Katzajian.
- DonJohnny
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Re: Poesie
manche meinen
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum!
Ernst Jandl
lechts und rinks
kann man nicht velwechsern
werch ein illtum!
Ernst Jandl
"Und ich vermache meinen 1972er Gran Torino in Freundschaft an Thao Vang Lor. "
- Cray
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Re: Poesie
Welch ein Glück geliebt zu werden und zu lieben, welch ein Glück
Even if the morrow is barren of promises, nothing shall forestall my return
Hast du mich wirklich widerauferstehen lassen oder warst du nur zufällig zur Stelle, als ich nach meinen Qualen in der Tiefe wieder erwachte?
Ich soll Dankbarkeit empfinden für ein 'Geschenk', um das ich nicht gebeten habe?
War es nicht dein Wille, der mich in diesen abscheulichen Kadaver zwang?
Findest du mich unwissend, so erleuchte mich.
Hast du mich wirklich widerauferstehen lassen oder warst du nur zufällig zur Stelle, als ich nach meinen Qualen in der Tiefe wieder erwachte?
Ich soll Dankbarkeit empfinden für ein 'Geschenk', um das ich nicht gebeten habe?
War es nicht dein Wille, der mich in diesen abscheulichen Kadaver zwang?
Findest du mich unwissend, so erleuchte mich.
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Re: Poesie
PlagiatCray hat geschrieben:Welch ein Glück geliebt zu werden und zu lieben, welch ein Glück
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Re: Poesie
Glück und Glas, wie leicht bricht das...
Even if the morrow is barren of promises, nothing shall forestall my return
Hast du mich wirklich widerauferstehen lassen oder warst du nur zufällig zur Stelle, als ich nach meinen Qualen in der Tiefe wieder erwachte?
Ich soll Dankbarkeit empfinden für ein 'Geschenk', um das ich nicht gebeten habe?
War es nicht dein Wille, der mich in diesen abscheulichen Kadaver zwang?
Findest du mich unwissend, so erleuchte mich.
Hast du mich wirklich widerauferstehen lassen oder warst du nur zufällig zur Stelle, als ich nach meinen Qualen in der Tiefe wieder erwachte?
Ich soll Dankbarkeit empfinden für ein 'Geschenk', um das ich nicht gebeten habe?
War es nicht dein Wille, der mich in diesen abscheulichen Kadaver zwang?
Findest du mich unwissend, so erleuchte mich.
- nette
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Re: Poesie
http://www.redbubble.com/people/linaji/ ... ocial#zoom
background Vibrations by linaji
I’ve always a sense of something more
well,
not always
inside a quite spot
a buzzing
a little twitter song
pause
quite mind
I hear it
background vibrations
from whence I came
Linaji 2012
background Vibrations by linaji
I’ve always a sense of something more
well,
not always
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a buzzing
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quite mind
I hear it
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What is this? Ich bin nicht Jim Katzajian.
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Re: Poesie
The Choice
She wanted to write but to dance as well,
but everybody knows that if you trip the light fantastic
‘til dawn you won’t get up, take pen in hand
and put those words to paper.
So, picking up those shoes she wore
to fly around the polished floor under those pulsing lights,
she slashed the satin, cracked the heels
and gave them fond farewell.
The gaudy world, alas,
is the surest form of birth control for the writer.
Too much of real life will kill those delicate processes
so necessary to the gestation of thought.
A little living fuels the dreams;
too much, akin to overwatering a plant,
drowns thought and introspection.
You can dance, or you can dream.
She chose to dream.
© 2012 RC deWinter
http://www.redbubble.com/people/rcdewin ... ign=social
She wanted to write but to dance as well,
but everybody knows that if you trip the light fantastic
‘til dawn you won’t get up, take pen in hand
and put those words to paper.
So, picking up those shoes she wore
to fly around the polished floor under those pulsing lights,
she slashed the satin, cracked the heels
and gave them fond farewell.
The gaudy world, alas,
is the surest form of birth control for the writer.
Too much of real life will kill those delicate processes
so necessary to the gestation of thought.
A little living fuels the dreams;
too much, akin to overwatering a plant,
drowns thought and introspection.
You can dance, or you can dream.
She chose to dream.
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- nette
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Re: Poesie
SENSATION
Par les soirs bleus d`été, j`irai dans les sentiers,
Picoté par les blés, fouler l`herbe menue:
Rêveur, j`en sentirai la fraîcheur à mes pieds.
Je laisserai le vent baigner ma tête nue.
Je ne parlerai pas, je ne penserai rien:
Mais l`amour infini me montera dans l`âme,
Et j`irai loin, bien loin, comme un bohémien,
Par la Nature, - heureux comme avec une femme.
Arthur Rimbaud, 1854-1891
EMPFINDUNG
In blauer Sommernacht werd` ich durch Felder geh`n,
Hälmchen zertreten auf den kühlen Pfaden
Und träumerisch ein Prickeln spüren an den Zeh`n.
Ich werde meinen bloßen Kopf im Winde baden.
Ich werde dann nicht sprechen, werde an nichts denken:
Doch wird die Liebe meine Seele ganz durchtränken;
Und ich werd` geh`n, wie ein Zigeuner, fort durchs Blau,
Durch die Natur, - so glücklich wie mit einer Frau.
März 1870 - Arthur Rimbaud
Par les soirs bleus d`été, j`irai dans les sentiers,
Picoté par les blés, fouler l`herbe menue:
Rêveur, j`en sentirai la fraîcheur à mes pieds.
Je laisserai le vent baigner ma tête nue.
Je ne parlerai pas, je ne penserai rien:
Mais l`amour infini me montera dans l`âme,
Et j`irai loin, bien loin, comme un bohémien,
Par la Nature, - heureux comme avec une femme.
Arthur Rimbaud, 1854-1891
EMPFINDUNG
In blauer Sommernacht werd` ich durch Felder geh`n,
Hälmchen zertreten auf den kühlen Pfaden
Und träumerisch ein Prickeln spüren an den Zeh`n.
Ich werde meinen bloßen Kopf im Winde baden.
Ich werde dann nicht sprechen, werde an nichts denken:
Doch wird die Liebe meine Seele ganz durchtränken;
Und ich werd` geh`n, wie ein Zigeuner, fort durchs Blau,
Durch die Natur, - so glücklich wie mit einer Frau.
März 1870 - Arthur Rimbaud
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- Aranel
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Re: Poesie
Ich danke dir, Gott,
für diesen erstaunlichen Tag:
für die ersten ergrünenden Knospen
der Bäume und den Traum
von einem strahlend blauen Himmel;
und für alles, was Natur ist,
unendlich ist, Ja ist.
(Ich, der ich starb,
bin heute wieder lebendig,
und dies ist der Geburtstag der Sonne,
der Geburtstag des Lebens und
der Liebe und der Flügel.
Und der bunten und ereignisreichen
unbegrenzten Erde.)
e. e. cummings
für diesen erstaunlichen Tag:
für die ersten ergrünenden Knospen
der Bäume und den Traum
von einem strahlend blauen Himmel;
und für alles, was Natur ist,
unendlich ist, Ja ist.
(Ich, der ich starb,
bin heute wieder lebendig,
und dies ist der Geburtstag der Sonne,
der Geburtstag des Lebens und
der Liebe und der Flügel.
Und der bunten und ereignisreichen
unbegrenzten Erde.)
e. e. cummings
"Wenn man einen Waldläufer bei sich hat, dann tut man gut daran, auf ihn zu hören, ..."
Gandalf, der Graue
Gandalf, der Graue
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Re: Poesie
Das Glasperlenspiel
Musik des Weltalls und Musik der Meister
Sind wir bereit in Ehrfurcht anzuhören,
Zu reiner Feier die verehrten Geister
Begnadeter Zeiten zu beschwören.
Wir lassen vom Geheimnis uns erheben
Der magischen Formelschrift, in deren Bann
Das Uferlose, Stürmende, das Leben
Zu klaren Gleichnissen gerann.
Sternbildern gleich ertönen sie kristallen,
In ihrem Dienst ward unserm Leben Sinn,
Und keiner kann aus ihren Kreisen fallen
Als nach der heiligen Mitte hin.
Hermann Hesse
Musik des Weltalls und Musik der Meister
Sind wir bereit in Ehrfurcht anzuhören,
Zu reiner Feier die verehrten Geister
Begnadeter Zeiten zu beschwören.
Wir lassen vom Geheimnis uns erheben
Der magischen Formelschrift, in deren Bann
Das Uferlose, Stürmende, das Leben
Zu klaren Gleichnissen gerann.
Sternbildern gleich ertönen sie kristallen,
In ihrem Dienst ward unserm Leben Sinn,
Und keiner kann aus ihren Kreisen fallen
Als nach der heiligen Mitte hin.
Hermann Hesse
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Re: Poesie
O Captain my Captain! our fearful trip is done;
The ship has weather’d every rack, the prize we sought is won;
The port is near, the bells I hear, the people all exulting,
While follow eyes the steady keel, the vessel grim and daring:
But O heart! heart! heart!
O the bleeding drops of red,
Where on the deck my Captain lies,
Fallen cold and dead.
O Captain! my Captain! rise up and hear the bells;
Rise up—for you the flag is flung—for you the bugle trills;
For you bouquets and ribbon’d wreaths—for you the shores a-crowding;
For you they call, the swaying mass, their eager faces turning;
Here Captain! dear father!
This arm beneath your head;
It is some dream that on the deck,
You’ve fallen cold and dead.
My Captain does not answer, his lips are pale and still;
My father does not feel my arm, he has no pulse nor will;
The ship is anchor’d safe and sound, its voyage closed and done;
From fearful trip, the victor ship, comes in with object won;
Exult, O shores, and ring, O bells!
But I, with mournful tread,
Walk the deck my Captain lies,
Fallen cold and dead.
Walt Whitman
The ship has weather’d every rack, the prize we sought is won;
The port is near, the bells I hear, the people all exulting,
While follow eyes the steady keel, the vessel grim and daring:
But O heart! heart! heart!
O the bleeding drops of red,
Where on the deck my Captain lies,
Fallen cold and dead.
O Captain! my Captain! rise up and hear the bells;
Rise up—for you the flag is flung—for you the bugle trills;
For you bouquets and ribbon’d wreaths—for you the shores a-crowding;
For you they call, the swaying mass, their eager faces turning;
Here Captain! dear father!
This arm beneath your head;
It is some dream that on the deck,
You’ve fallen cold and dead.
My Captain does not answer, his lips are pale and still;
My father does not feel my arm, he has no pulse nor will;
The ship is anchor’d safe and sound, its voyage closed and done;
From fearful trip, the victor ship, comes in with object won;
Exult, O shores, and ring, O bells!
But I, with mournful tread,
Walk the deck my Captain lies,
Fallen cold and dead.
Walt Whitman
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- Registriert: Sa Sep 20, 2014 12:15
- Realname: Julian Wanner
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Re: Poesie
Masks
She had blue skin,
And so did he.
He kept it hid
And so did she.
They searched for blue
Their whole life through
Theen passed right by-
And never knew
--Shel Silverstein
She had blue skin,
And so did he.
He kept it hid
And so did she.
They searched for blue
Their whole life through
Theen passed right by-
And never knew
--Shel Silverstein