AnjaDer Duke hat geschrieben:Mit stetig schwindender Gelassenheit beobachtete der Duke, wie der ältere Mann energisch im Zimmer auf und ab schritt. Noch einmal überflog er die Zeilen der Botschaft in seiner Hand und er konnte sich ein Stirnrunzeln nicht verkneifen.
"Nun, alter Freund, wie es scheint, ist auch dieser Plan von Euch weitestgehend gescheitert. Sie schreibt, dass sie lediglich das Attentat auf die Schicksalshexe ausführen konnte", erklärte er ohne aufzublicken. Mit einem deutlich hörbaren Seufzer legte er die Nachricht beiseite und fixierte seinen Gast mit ernstem Blick. "Auch wenn ich beim besten Willen nicht verstehe, was ihr damit bezwecken wolltet. Ihr Tod war nicht nur nicht abgesprochen, sondern läuft auch getroffenen Vereinbarungen zuwider. Grundsätzlich verstehe ich Euren Drang nach Vergeltung, doch Ihr agiert hier zweifelsohne zu überstürzt und vor allem zu direkt. Ihr wisst doch eigentlich am besten, dass der Orden ein wesentlich subtileres Vorgehen präferiert."
Sein Gast aus Montaigne hielt auf seinem unablässigen Rundgang inne und erwiderte den Blick des Dukes mit einem Funkeln in den Augen, das kaum unterdrückte Wut verriet. Bevor er jedoch eine Entgegnung vorbringen konnte, fuhr der avalonische Adelige bestimmt fort. "Ihr seid Euch genauso darüber im Klaren wie ich, dass Euch Euer Versagen in Bezug auf die Prinzessin und den Baron jegliche Chance genommen hat, in den Rat aufzusteigen, doch wenn Ihr diesen Pfad weiter beschreitet, dann werden sie euch ausschließen, und was ein Ausschluss aus dem Orden bedeutet, wissen wir beide. Angesichts unserer langen Freundschaft biete ich Euch an, mich an Euer Stelle mit dieser Angelegenheit zu befassen, mit der notwendigen Objektivität, Weitsicht und Planung. Solltet Ihr dies ablehnen und Euch weiter direkt mit diesen Störenfrieden befassen wollen, dann stehe ich Euch sicher nicht im Weg, aber dann könnt Ihr nicht weiter auf meine Unterstützung bauen. Ich habe nicht vergessen, was Ihr für mich getan habt, doch ich werde nicht mit Euch fallen."
Die diplomatische Maske des alten Botschafters fiel nun völlig, er ballte die Hände zu Fäusten und knirschte mit den Zähnen, doch er nickte langsam. "Wie Ihr meint", erwiderte er schließlich leise, doch mit unverhohlenem Sarkasmus. "Dann kehre ich jetzt nach Paix zurück und überlasse alles euren fähigen, unbefangenen Händen." Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging zielstrebig richtung Tür.
"Sehr vernünftig", setzte der Duke nach. "Aber vergesst nicht, möglichst zeitnah diese Sauerei mit der Herzogin aufzuräumen, und zwar vollständig. Das bedeutet, dass Ihr euch auch um ihre Schwester kümmern müsst. Wir können schließlich nicht riskieren, dass sie die Führung der Familie übernimmt, nachdem Ihr sie uns so gründlich zum Feind gemacht habt."
Ohne diese unnötige Belehrung des jüngeren Mannes eines Wortes zu würdigen, verschwand der ältere durch die Tür. Einen kurzen Augenblick später spürte der Duke, wie eine leichte Welle der Übelkeit über ihn schwappte, und er wusste, dass sein Gast fort war. Nachdenklich lehnte er sich in seinem Stuhl zurück. Es gab eine Menge zu tun, ein großer Scherbenhaufen musste beseitigt werden...
Anne
Bastian
Heidi
Schneider
Joe
Ein neues Kapitel möge beginnen. Lassen wir uns überraschen, welche Fäden ein Ende finden und welche neuen entstehen...
Kapitel "Gestalten im Schatten"
Akt I: Freitag 06.11.2015 19.30 Uhr Vereinsheim
Akt II: Samstag 12.12.2015 19.00 Uhr Mietingen
Akt III: Samstag 09.01.2016 19.00 Uhr Mietingen
Kapitel "Kaltes Herz"
Akt I: Freitag 05.02.2016 19.30 Uhr Vereinsheim
Akt II: Freitag 03.06.2016 20.00 Uhr Biberach
Akt III: Samstag 23.07.2016 18.00 Uhr Mietingen
Kapitel "Die Fäden, die uns verbinden"
Akt I: Sonntag 26.02.2017 14.30 Uhr Mietingen