Wenn ich schon mal dabei bin....
Balou schrieb
2. Königreich der Himmel
Sehr gutes actionkino, mit Tiefgang. Die Darsteller sind gut und überzeugend. Die Story ist auch sehr gut. Nicht nur hohles "geschlachte".
Peter
Diese Meinung teile ich nicht unbedingt.
Das Positive zuerst: Ridley Scott hat Popcorn-Kino erschaffen und dabei versucht, einen Interreligiösen Dialog zu stiften. Die Muslime sind nicht die Bösen, die Christen auch nicht und alle sind eigentlich nur Menschen. "Versöhnliche" Gesten und Bilder (Salahdin hebt das umgestürtzte Kreuz auf), die rede Balins (wem gehören die hlg Städten? Jedem Menschen ob Jude, Christ oder Muslim,...) stimmen mich in der zeit des Irakkonfliktes sehr bewegt. Diesen Versuch des Dialogs rechne ich ihm hoch an.
Ansonsten kam ich mit eher gemischten Gefühlen aus dem Film. Lassen wir mal sämtlichen Anspruch auf Realismus fahren (sämtlichen!!!!) und sagen, es war sowas wie Fantasy mit historischerem Bezug als HdR. Dann muss sich der Film immer noch an so manchen für mich messen:
Plot: Ich fand des Plot sehr schwach. Gutmensch ist Gutmensch, bleibt Gutmensch und endet als Gutmensch. Dazwischen ist er 2h lang noch Gutmensch, reflektiert sein Tun aber in keinester Weise [Mord am Priester, Tod seiner Frau (Am Anfang kein Thema, dann wird wild durch Sarazenenlanfd geritten (verzeihung) trotz Trauerzeit und das Ende ist übelkitsch), Verpflichtungen,...] Ansonsten ist die Geschichte für mich eher (sehr) lahm. Gut gegen Böse, Menschen gegen Menschen, ein bißchen Heldenmut und dazwischen eine vollkommen lahme und sowas von unmotivierte Liebesgeschichte zwischen diesen beiden "Charakteren". Hat mich vom Plot her nicht überzeugt (ist aber auch schwer bei mit ewigem Stänkerer)
Spoiler:
Ein Hufschmied kommt nach Jerusalem, ist schnell noch zum Ritter und Baron geworden, chafft es innerhalb von wenigen Wochen, Chef der Verteidgungsarmee von Jerusamel zu werden, das, zu Recht, von Saladin belagert wird. Dazwischen klatschen wir noch einen Erzfeind, der sowas von unmotiviert (warum muss er so "böse" sein?), verblödet (Genau, wir ziehen als Heer ohne Tross in die Wüse! wasser brauchen wir nicht!) und in allen Ebenen unsympathisch (Schlägt seine Frau. Ist machtgeil! Mordgierig! Intolerant! ... DER AVATAR DES BÖSEN! *schüttel*) wirkt, dass gleich klar ist, wer der Nette und wer der Böse ist. Zu flach, um für mich noch als Plot bestehen zu können. Viel zu flach für mich. Über besagte Liebesgeschichte rede ich nicht (Kitsch!)
Plot ist also für mich durchgefallen.
Bilder: Großes Leinwandkino und als solchen nett an zu sehen. Schöne Sets, nette Kamerafahrten, nicht neues dabei (schon aus Gladiator und HdR alles bekannt) aber doch sehr nett an zu sehen. Genau das hatte ich erwartet. Hier den Daumenhoch. Nette Schlachten (Alle schon mal gesehen), nette Burgen und nicht so gelungene Animationen (Krähen/Geier über dem Schlachtfeld.)
Schauspieler: "Legolas" hatte eine sehr blasse Rolle, deswegen möchte ich nicht sagen, dass er schlecht gespielt hat. Aber Balin war langweilig, motivationslos und für mich völlig unmöglich nachvollziehbar oder gar glaubwürdig. Man sah dem Charakter an - wie so vielen in dem Film - dass sie aus einem Drehbuch stammen und kein Leben außerhalb des Plots besitzen. Einzig und alleine "Der Deutsche" am Anfang hätte überleben können, um den "Antigfilm" zu der 13te Krieger zu haben. Ein Germane und 13 Sarazenen reiten in den Untergang.
Was micht noch störten, waren ein mieser Schnitt (der Directorcut wird angeblich 40Min länger.) und viele unendliche und brachiale Logikfehler, die im Film zu Haufe auftauchen.
Spoiler:
- Wie versorge ich mein Heer vor den Toren Jerusalems ohne Wasser
- Woher kommt das Holz für Türme und Katapulte
- Wie oft kann eine Balliste pro Kampfrunde eigentlich schießen (Nach
welchem Regelwerk drehen die diesen Film?)
- ...
Und so viel mehr.
Fazit: Nettes Kino zum Reinsetzen, wenn man keine großen Ansprüche mitbringt.
5 von 10 Kreuzritterorden